Als Vorgeschmack auf ihr fünftes Langspielalbum "Wielandstahl" veröffentlichen SURTURS LOHE rund ein halbes Jahr zuvor eine Vinyl-Single mit zwei Liedern von eben jener Scheibe: Eine gekürzte Version des Songs "Mimes Reigen" findet sich auf der A- und eine Metal-Interpretation des Lieds "Von albischer Hand" auf der B-Seite.

Bereits seit einem Vierteljahrhundert ist die Thüringer Band am Start und interpretiert ihren mythisch inspirierten Stil heuer souverän mit Anleihen aus Folk-, Epic- und Pagan (Black) Metal, also vergleichsweise abwechslungsreich, eigenwillig und ernsthaft.
Wenn "Mimes Reigen" exemplarisch für "Wielandstahl" ausfällt, dann können wir uns auf einiges gefasst machen, denn die Nummer verbindet hurtig nach vorne preschenden, schwarz angehauchten Pagan Metal mit erhabener Epik, idyllischem Akustikgitarren-Interludium und kräftigem Folk Metal (mit Flöte) à la Skyforger. Wer nicht gleich beim ersten Hören mit dem Mezzo-Sopran von Alraun warm wird, der sollte dem Song eine zweite und auch dritte Chance geben, denn es lohnt sich.
"Von albischer Hand" nimmt im Anschluss nahezu beschwingt Fahrt auf und gewinnt mit seiner Eingängigkeit, wobei auch hier das Tempo gewechselt und Abwechslung groß geschrieben wird.
Die Produktion von Markus Stock eröffnet allen Instrumenten Raum zur Entfaltung, und tönt metallisch bodenständig, also nicht zu modern oder gar steril. Zur Vertonung gerade des Sagenstoffs von Wieland dem Schmied dürfte der Betreiber der Klangschmiede Studio E erste Wahl gewesen sein, hat er doch die Höhle des Schmieds bereits mehrfach beim Prophecy Fest im märkischen Sauerland besucht.

FAZIT: "Wioland" taugt im klassischen 7“-Format sowohl als Ausblick auf das künftige Album wie auch als Sammlerstück für Fans, welche in diesen Konzert-losen Zeiten ihre Favoriten sicher gerne mit dem Kauf eines solchen Tonträgers unterstützen.