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Surturs Lohe: Wielandstahl (Review)

Artist:

Surturs Lohe

Surturs Lohe: Wielandstahl
Album:

Wielandstahl

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Thuringian Pagan Metal

Label: Einheit Produktionen
Spieldauer: 53:17
Erschienen: 24.09.2021
Website: [Link]

Zum Jubiläum haben sich SURTURS LOHE einiges vorgenommen: Mit "Wielandstahl" präsentieren die Thüringer ein Konzeptalbum über den mythischen Schmied, das aus einem reichen musikalischen Fundus zehrt, dabei die Untiefen deutschsprachigen Pagan Metals weitgehend umschifft, und wohl auch eine Hörerschaft außerhalb des Undergrounds für sich gewinnen könnte.

Ein Vierteljahrhundert nach Gründung der Band graben sich die Wurzeln immer noch tief in den Boden, dem einst Tumulus entwuchsen, die mit "Hymns And Dirges" die alles andere in den Schatten stellende Germanen-Metal-Aufnahme jener Tage vorlegten. Die Aufbruchstimmung ist längst verweht, doch SURTURS LOHE gelingt es, diese spezielle Atmosphäre auch heute noch zu evozieren, ohne dabei gestrig und altbacken zu klingen. Natürlich schimmert dabei an etlichen Stellen Bathory-Epik durch die ziemlich gediegenen Kompositionen, noch stärker erinnert "Wielandstahl" mit seinem erzählerischen Charakter allerdings an "Falland Vörandi" der Sauerländer Hel, und auch Einflüsse aus dem Heavy Metal von Blind Guardian bis (frühe) In Flames lassen sich zuweilen erkennen. Wer also nur stellenweise in "Wielandstahl" hineinhört, der mag sich wundern und fragen, ob sich die Thüringer nicht auf einen Musikstil festlegen wollen oder können. Auf Albumlänge macht dieser Abwechslungsreichtum allerdings gehörig Sinn, und klingt bei aller Vielseitigkeit überraschend "rund" und griffig.
Erwähnenswert ist der Gesang von Alraun, die eben nicht (metal-typisch) trällert oder haucht, sondern deren Mezzo-Sopran in ausgefeilten Arrangements nachhaltig zum Wiedererkennungswert von SURTURS LOHE beiträgt. Ein Lied wie "Die Schwanenballade" erklingt daher im Metal-Underground in dieser Form nahezu einzigartig, während das auf Akustikgitarre intonierte "Von albischer Hand" Erinnerungen an jene Zeit weckt, als Krefelds berühmteste Tolkien-Fans noch Musik spielten, die natürlich klang. Im knapp achtminütigen "Nidungs Reich" regiert zwischendurch zwar auch mal der Black-Metal-Knüppel, doch Puristen, die ausschließlich bedingungslose metallische Härte einfordern, dürfte dieses Album heillos überfordern.

Aufgenommen von Markus Stock in seiner Klangschmiede Studio E, besticht "Wielandstahl" mit scharfer Klinge einerseits und druckvoll-warmem Klangbild andererseits. Gitarrist und Textdichter Ragnfalt skizziert im Geleitwort die historischen Hintergründe der Sage von Wieland dem Schmied, zudem werden die Songtexte jeweils um Liner Notes ergänzt, was mir gehaltvoller erscheint als Plastik-Gimmicks großer "Wikinger-Bands". LP und Digipak-CD erscheinen zum Bandjubiläum in einer schwarz gerahmten Hülle, die das Cover mit seiner Wagnerianischen Optik finster in Szene setzt.

FAZIT: Abwechslungsreich und beherzt dargeboten, darf "Wielandstahl" aufgrund seiner konzeptionellen Stringenz vermutlich bald als junger Klassiker des traditionalen (Thüringer) Pagan Metal gelten, der hoffentlich andere Bands inspiriert, ähnlich abwechslungsreich zu Werke zu gehen.

Thor Joakimsson (Info) (Review 3236x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Sohn von Glut und Stahl
  • Mimes Reigen
  • Die Schwanenballade
  • Wielandstahl
  • Von albischer Hand
  • Nidungs Reich
  • Der Lahmende Schmied
  • Kelche von Gold
  • Nur ein Vogel

Besetzung:

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