"This Moment Will Soon Be Gone" ist optisch nicht mehr ganz so pompös wie "Bookmarks", welches in superschicker Buchoptik daherkam, doch immerhin kommt dieses neue Album der Ungarn in Form eines ansehnlichen Doppel-Digipaks daher. Doch letzendlich zählt der Inhalt, und der ist beim neuesten SUBSCRIBE-Streich über alle Zweifel erhaben.

Wie es scheint, hat das Sextett in letzter Zeit ganz schön viel A PERFECT CIRCLE ("Every Skin", "The Verdant"), TESSERACT ("We Are Stardust") und MESHUGGAH (der Opener "Gazing") gehört, denn von ersterer Band scheinen sie doch sehr stark hinsichtlich der alternativ angehauchten Melodien inspiriert worden zu sein, bei den melodielastigen und den atmosphärisch-träumerischen Parts hingegen hat man sich wohl einiges von den britischen vierdimensionalen Würfeln rund um Acle Kahney abgeschaut, und bei der Polyrhythmik wurden noch mal ein paar olle Platten der Math-Metaller aus Schweden aus der Kiste gekramt.

Doch man täte den sechs Musikern Unrecht, würde man sie des kreativen Guttenbergtums bezichtigen, denn davon sind sie weit entfernt. Vielmehr haben sie das für sich Wichtige absorbiert - in ihrer Gesamtheit sind SUBSCRIBE eine Band, die ihr eigenes Ding macht und hierbei schlichtweg das ein oder andere, was ihr gefällt, in den Bandsound aufzunehmen. Und das ist letztendlich eine natürliche Entwicklung, wenn man nicht gerade künstlerischen Autismus pflegt.

Auffällig ist, dass das halbe Dutzend Musiker den Spagat zwischen Eingängigkeit (man höre nur mal den kleinen Überhit "Message Of The Sentinels", der sich im Ohr festsetzt wie Lamaspucke im Haar) und Progressivität ("Run To The City", Tepj Függönyt") noch ein ganzes Stückweit extremisiert, was dem Reichtum an Farben auf "This Moment Will Soon Be Gone" zuträglich ist und die Band auf ein höheres Level hievt.

FAZIT: Der metallisch-progressiv-alternative Mix, den die Südosteuropäer fabrizieren, hatte schon auf dem letzten Album fast internationales Format, und genau dort sind SUBSCRIBE mit vorliegendem Werk angekommen.

Auf der Bonus-DVD bekommt man übrigens noch einen hochprofessionellen Gig mit älteren Songs geboten, in welchem die Band ungefähr eine dreiviertel Stunde alles gibt und dabei natürlich im Bewusstsein, gefilmt zu werden, post wie nix Gutes. Und das macht durchaus Spaß, wenn man sich für Live-DVDs erwärmen kann.

Folgender Link ist nicht von mür,
da kann ich nix für,
ich würd' mir die Haare raufen,
würdet ihr dies' Werk nicht woanders,
sondern das