Neben der detailverliebten Gestaltung des Artworks widmen sich NEVERUS auf ihrem Debüt „Burdens of the Earth“ der melodischen Spielart des Death Metal, den sie u.a. mit symphonischen Elementen aufwerten. Thematisch dreht sich das Album lose darum, die Kontrolle über das eigene Leben zu haben bzw. zu erhalten. Damit treffen die Herren in gewisser Weise den Zeitgeist der Gesellschaft, die sich nach wie vor eher aneinander aufreibt anstatt miteinander zu agieren.

Aber zurück zur Musik. Die erinnert in manchen Momenten an weniger ausufernde WINTERSUN. Soll heißen: Auch hier ist der Death Metal-Anteil überwiegend auf die Growls zurückzuführen, wohingegen sich die Instrumentalabteilung vielfach an neoklassischen Motiven orientiert und nicht mir Opulenz und Epik geizt.
Das erinnert hier und da auch an Bands wie DIMMU BORGIR. Speziell wenn Sänger Jack Streat sein dunkles Raunen auspackt, ist die Ähnlichkeit zu Shagrath doch frappierend.

Allerdings verstehen es NEVERUS in ihrem Klangkosmos ihr eigenes Süppchen zu kochen. Dabei überzeugt besonders die Melodiearbeit der Gitarristen, die auch gerne mit spielerischem Wahnwitz aufwarten. Wobei sie auch nach Herzenslust drauflos shredden können, wenn es sein muss.

In Gänze gelingt der Band auch der Clou, ihren Sound nicht überladen klingen zu lassen. Zwar duellieren sich Saitenfraktion und Gesang in sämtlichen Songs, aber das pompöse Klangbild hält die verschiedenen Pole des Sounds doch passend zusammen.

FAZIT: Symphonic-Death-Metal (um mal grob zu schubladisieren) dürfte wohl immer noch ein Streitthema in entsprechenden Kreisen abgeben und ein wirkliches Novum ist der Sound auch nicht mehr. Aber NEVERUS kann das egal sein, denn „Burdens of the Earth“ ist für das, was es sein soll, ein sehr ordentliches Album. Insgesamt bleibt also ein interessantes und gut gemachtes Debüt.