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High On Fire: Luminiferous (Review)

Artist:

High On Fire

High On Fire: Luminiferous
Album:

Luminiferous

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Stoner/Sludge Metal/Punk

Label: Century Media
Spieldauer: 53:49
Erschienen: 19.06.2015
Website: [Link]

Matt Pike ist ein Teufelskerl. Statt Ende des letzten Jahrhunderts über der Lage seiner legendären Band SLEEP zu zerbrechen, stampft der Gitarrist ein gänzlich neues Projekt aus dem Boden, das bis heute für ganz eigene, staunende Reaktionen sorgen konnte. Die Rede ist von HIGH ON FIRE, die ebenfalls in die Stoner-Ecke eingeordnet gehören, aber doch ganz anders klingen als die 2009 erfolgreich wiedervereinigten „Dopesmoker“ von SLEEP. Noch erstaunlicher als dieses selbstsichere Umsatteln auf einen neuen Gaul ist sicherlich die Konstanz, mit der das Projekt seit seinem Debütalbum „The Art Of Self Defense“ hochklassiges Material aufnimmt.

Obwohl HIGH ON FIRE mit “Snakes For The Divine” bereits 2010 ihren vorläufigen, hymnen- und hitlastigen Höhepunkt erreicht hatten, schien das massiv tönende Trio nichts von lauwarmen Aufgüssen wissen zu wollen. Nur zwei Jahre später erschien „De Vermis Mysteriis“, mit dem sich die Band wieder mehr auf die pure Kraft des heftig verzerrten Riffs besann und dadurch eine Spur heftiger zur Sache gingen. Doch trotz einiger Experimente ging das zulasten des liebgewonnenen Hitpotenzials und auch blanke Wut wussten Mr. Pike und seine Jungs schon besser zu kanalisieren. Hört man aber nun den Nachfolger, dann hat sich die Expedition in unbequeme Gefilde definitiv gelohnt.

CONVERGE-Mastermind und Produzent Kurt Ballou hat „Luminiferous“ den perfekten Klang verpasst und damit ein kleines Kunststück vollbracht. HIGH ON FIRE bauen sich wie gewohnt beeindruckende Gitarrenwände, indem sie gleich mehrere Knöpfe ihrer Verstärker bis auf Anschlag aufdrehen, doch trotzdem schreit das eingängige Material nach einem differenzierten Klangbild. Es ist erstaunlich, dass jedes Instrument seinen Platz eingeräumt bekommt und auch noch an den Stellen Details zu vernehmen sind, wo die Gitarren eigentlich alles überdecken könnten. Das zahlt sich zu jeder Minute aus, egal ob unwiderstehlich gegroovt (‚Carcosa‘, ‚The Lethal Chamber‘) oder punkig gesludgt (‚Slave The Hive‘, ‚Luminiferous‘) wird.

Ähnlich sieht es mit Matt Pikes massiven Organ aus: Der Gitarre spielende Frontmann brummt dieser Tage sogar melodiös und fügt den Songs dadurch eine weitere Klangebene hinzu. Das passt fantastisch zu dem in neuer Effektivität vorgetragenen Mix aus brutalen, für das Genre eher untypischen Geschwindigkeitsausbrüchen und dreckigem Groove, dem nun wieder mehr Catchiness beigemischt wird. Besonders gelungen ist das eröffnende Doppel ‚The Black Plot‘ und ‚Carcosa‘, das gleich mehrere Ohrwurmriffs unterbringen kann.

Überraschend fällt hingegen das gänzlich punkige ‚Slave The Hive‘ aus, das ordentlich Arsch tritt und die wütende Facette HIGH ON FIREs zum Ausdruck bringt. Härter könnte der Einschnitt mit ‚The Falconist‘ nicht sein, das heftig mit dem Rockradio flirtet und auf einen vergleichsweise simplen Aufbau setzt. Spätestens wenn man aber das von Akustik-Passagen aufgelockerte ‚The Cave‘ hört, wirkt das Stück etwas zu verkrampft und gewollt. ‚The Cave‘ hingegen ist eine starke Hymne, die das HIGH ON FIRE-Universum sinnvoll erweitert und dem man (wie im Übrigen allen Songs) nicht anhört, dass sie überlang ausfällt. Nicht ganz mithalten können das im Bandstil gehaltene ‚The Dark Side Of The Compass‘ und das punkige Titelstück, die beide nichts mehr zum Album hinzuzufügen haben, was nicht schon vorher gesagt wurde. Alles andere bleibt auf höchstem Niveau und stellt von großen Trommeltönen unterstützt einige feine „Warsongs“ ins Repertoire der Band.

FAZIT: „Luminiferous“ bringt Brutalität und Eingängigkeit zusammen und hält das Qualitätslevel der Band-Diskographie hoch. Einige fette Hooklines, einige interessante Experimente, aber vor allem die unbändige Energie machen das neue HIGH ON FIRE-Album zu einem abwechslungsreichen und äußerst hörenswerten Erlebnis für alle Metalfans. Hier und da haben sich aber doch einige Wiederholungen und Mittelmäßigkeiten eingeschlichen, auf die hätte verzichtet werden können, das Album bleibt aber dennoch ein starkes.

Norman R. (Info) (Review 5874x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Black Plot
  • Carcosa
  • The Sunless Years
  • Slave The Hive
  • The Falconist
  • Dark Side Of The Compass
  • The Cave
  • Luminiferous
  • The Lethal Chamber

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Dr. o [musikreviews.de]
gepostet am: 20.06.2015

User-Wertung:
14 Punkte

"Snakes For The Divine" war ein sehr strakes Album, aber das hier ist in allem noch eine Klasse besser: Fetter, dröhnender, brutaler und gleichzeitig melodiöser. Viel besser kann man solche Musik nicht spielen. Hammerscheibe. Ollie
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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