Promos aus Kanada nimmt man heutzutage gerne entgegen. Neben den Schwergewichten VOIVOD, GORGUTS und ANNIHILATOR schaffen es nämlich mittlerweile auch regelmäßig Newcomer mit starken Platten auf sich aufmerksam zu machen. Wenn CHAPEL allerdings versprechen "Satan's Rock'n'Roll" zu spielen, dann sollte man sich die Vorschusslorbeeren lieber für die nächste potentielle Lieblingsband aufsparen.

Da ich ja nicht gehässig bin, wäre wohl "simpel" das richtige Wort, um CHAPEL zu beschreiben, andererseits würden sie es vielleicht sogar als Lob aufnehmen, wenn ich ihnen das Label "primitiv" aufdrücken würde. "Satan's Rock'n'Roll" ist eigentlich nicht mehr als eine MOTÖRHEAD-Rock'n'Roll-(Tribute?-)Scheibe geworden. Die versprochenen Black Metal-Anteile sind höchstens an den Songtiteln, den Texten und dem Gesang zu erahnen, Blastbeats, dissonante Akkorde und eine eisige Atmosphäre sucht man jedoch vergeblich.

Wäre das nicht enttäuschend genug, verliert auch der eigentlich ganz nette MOTÖRHEAD-Sound schnell seinen Reiz. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass CHAPEL es auf 33 Minuten Spielzeit, nunja, primitiv angehen lassen. Es scheint so, als kenne die Kombo nur einen punkigen Drumbeat, den sie gnadenlos unter alles legen, was die eigentlich ganz annehmbare Saitenfraktion so fabriziert. Folge: "Satan's Rock'n'Roll" rumpelt langweilig vor sich hin. Da kann man sich eigentlich nur die Frage stellen, warum das eigentlich schon 2012 erschienene Album jetzt auf den europäischen Markt geschmissen wird. Das aufgeklärte Volk vom alten Kontinent dürfte da nicht viel mehr rauslesen können als die Nordamerikaner.

FAZIT: CHAPEL trauen sich nicht an die Mischung von Black Metal und Rock'n'Roll, sondern spielen eine durchschnittliche und langweilige MOTÖRHEAD-Platte ein. Die halbherzigen Anbiederungen an die Satansmusik helfen eigentlich nur über den Eindruck hinweg einer Coverband zuzuhören.