STRÖMKARLEN ist nicht nur ein deutsch-schwedisches Ensemble aus Sachsen, sondern auch ein Wassergeist der nordischen Mythologie, der in ansehnlicher Gestalt mit schönen Geigenklängen den Ahnungslosen anlockt, um ihn dann in den Tiefen des Wassers zu ertränken. Klingt ziemlich geheimnisvoll – genauso, wie die Musik von STRÖMKARLEN, die auf „… spelar“ eine Mischung aus schwedischen und irischen Folk-Songs zelebrieren. Solch gänzlich unmetallischen Klänge sind in der Metal-Szene durchaus beliebt, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass diese Musik trendfrei ist, Werte wie Naturverbundenheit, Mut und Freundschaft miteinander verbindet und - so mancher Fan harter Klänge mag das nach außen hin bestreiten - auch romantische Themen zum Wegträumen bietet.

Schunkel-Lieder für die Kneipe tischen STRÖMKARLEN nicht auf. Die Band besinnt sich auf traditionelle Folksongs, die zwischen beschwingt-romantisch („Björnlaten“, „Jag Väntar“), verschroben-pulsierend („Varvindar Friska“), meditativ-mystisch („Jag höja vill till Gud min sang“), freundlich-spielerisch („Visan“) und romantisch-episch („Flower Of Magherally“ – mit entrückten Frauengesang) hin- und herpendeln. Bei „Rainy Night in Ottendorf“ perlt das Piano gar wie auf John Cales „Fragments Of A Rainy Season“ durch die heimischen Lautsprecher.

FAZIT: „… spelar“ ist ein durch und durch sympathisches Album, das nur Folk-Hassern und ausgemachten Zynikern sauer aufstoßen dürfte. Warm produziert, kitschfrei inszeniert und angenehm abwechslungsreich präsentieren STRÖMKARLEN ihr mittlerweile drittes Album, das Folk-Freunde und auch ansonsten nur hart rockende Gestalten ansprechen dürfte, die mal nachhören wollen, wo der Folk-Metal seine Wurzeln hat.