Mit „Are We All Angels“ legt das Punkrock Quintett SCOWL aus Santa Cruz in Kalifornien sein zweites Werk vor. Und hier rappelt es mit „Special“ auch gleich mächtig los. Eine wilde Mischung aus Punk, Hardcore in Kombination mit eingängigem Refrain setzt die Duftmarke für die weiteren Songs, die allesamt massentauglich punkig-rotzig daherkommen und so das Fundament für die Stimme von Frontfrau Kat Moss legen, die alle Gesangsregister des Genres zieht - von lasziv melodisch bis wütend schreiend.

Im Gegensatz zu ihrem Debütalbum „How Flowers Grow“ wirkt die Band insgesamt reifer und kompakter, und die Produktion macht das Album Mainstream-tauglich(er). Dies ist auch auf die höhere Dichte an eingängigen, melodiösen Songs wie ‚Not Hell, Not Heaven‘ oder ‚(Tonight) I’m Afraid“ zurückzuführen, die selbst weniger Punk-affinen Hörern gefallen dürften.

Natürlich rumpeln die Drums Genre-gerecht, der Bass steht im Vordergrund und gibt in aller Regel die rhythmische Marschrichtung vor. Die Gitarren fokussieren auf hohe Riffdichte und geben sich mit so ‚banalen’ Dingen wie Soli erst gar nicht ab. Mit ‚Fleshed Out‘ kommen sogar mal kurz progrockige Vibes auf und „Suffer The Fool (How High Are You?)“ versprüht eindeutig poppigen Charme.

FAZIT: Mit ‚Are We Angels‘ machen die US-Amerikaner SCOWL ihrem Namen alle Ehre und legen ein solides, eingängiges, fett produziertes und abwechslungsreiches Album vor. Stilistisch ist hier für jeden was dabei, der es gerne etwas punkrockiger mag. Nur für eingefleischte Punkrock-/Hardcore-Fans wird dieses Album etwas zu flach sein. Alle anderen werden gerne dazu pogen, tanzen und mitsingen.