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Vier Meter Hustensaft: Kein Vergeben Kein Vergessen (Review)

Artist:

Vier Meter Hustensaft

Vier Meter Hustensaft: Kein Vergeben Kein Vergessen
Album:

Kein Vergeben Kein Vergessen

Medium: EP-CD
Stil:

Punkrock

Label: NRT Records
Spieldauer: 15:18
Erschienen: 27.09.2024
Website: [Link]

So kratzbürstig das Organ von Frontfrau Yvonne 'Yve' Wagner klingt, so prototypisch sind die Themen, an denen sich die Düsseldorfer Punks von VIER METER HUSTENSAFT auf ihrer EP „Kein Vergeben Kein Vergessen“ abarbeiten.
Die simpel, aber einprägsam gehaltenen Texte prangern Andersdenkende ebenso an, wie sie das vermeintliche Establishment kritisieren („Alle gegen einen“).
Gleichzeitig fordert die Band Einmischung, wenn es darum geht die Flagge der Vielfalt und der Toleranz hochzuhalten („Misch Dich Ein“). Inwieweit sich diese beiden Punkte ausschließen ist sicherlich ein diskutabler Punkt, über den auch die einfach gehaltenen Kratz-Punk-Songs nicht hinwegtäuschen können.


Immerhin soll „Night Beaver“ dazu aufrufen in sich selbst hineinzuhören und sich und seine Identität nicht in der Hektik des gegenwärtigen Alltags zu verlieren.

Musikalisch bietet diese Viertelstunde Musik simpel gestrickten Punkrock mit rauer Attitüde, die sich auch in manch pöbelndem Text widerspiegelt (u.a. „Alle gegen einen“). Dass da der Gesang nicht wirklich engelsgleich tönt, gerne auch mal in mehrstimmige Schieflage gerät, ist dementsprechend ein passendes Stilmittel, das den Punk-Charakter der Band unterstreicht.

Soundtechnisch klingt die Chose auch nicht allzu sauber, lässt aber genug Raum, um die einzelnen Instrumente herauszustellen (z.B. ist der Bass in allen Nummern ein stabiles Bollwerk, das die Musik unermüdlich antreibt).


FAZIT: Unterm Strich sind VIER METER HUSTENSAFT klassische Punks, die sich thematisch dem vorherrschenden Zeitgeist anbiedern und damit, trotz des aufgekratzten Klangs, weniger Antihaltung (z.B. gegen das Establishment) zeigen, als es der Ursprungsgedanke des Punk vielleicht ausdrücken will/wollte. Zyniker könnten hier auch von ‘System-Punks‘ sprechen. Dass „Kein Vergeben Kein Vergessen“ in seiner Einfachheit (sowohl musikalisch, als auch sprachlich) trotzdem eine Menge rohe Energie transportiert, ist allerdings kaum zu leugnen.

Dominik Maier (Info) (Review 983x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Kein Vergeben
  • Misch dich ein
  • Night Beaver
  • Alle gegen einen
  • Hammerschlageffekt

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 24.10.2024

Punk. Von "Fuck The System" zur zeitgeistkonformen, narzisstischen Nabelschau. Rebellisch wie Gendern und Fridays for Future... Können Urgesteine bekanntlich mindestens genauso gut. Ärzte treten in den Tagesthemen auf uns die Toten Hosen kriegen Staatspreise verliehen...

Boah, jetzt erstmal The Exploited auflegen...
timo
gepostet am: 27.10.2024

Punk... Die Beatsteaks, Team Scheisse und Turbostaat machen eine Tour durch den Osten, um dort in kleinen Clubs zu spielen, um genau diese Musik dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten benötigt wird.
Sämtliche sozialen Medien sind verseucht und von Hass zerfressen, also muss die Realität wieder näher an die Menschen rücken.
Alte Ideale aufwärmen, ist definitiv nicht Punk - solche Aktionen schon. Und dann ist Punk auch heute immer noch essentiell.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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