Die gute halbe Stunde Spielzeit, die „As We All Will“ in Anspruch nimmt, vergeht wie im Flug. Denn obwohl OBSIDIAN MANTRA durchaus vertrackt ans Werk gehen, agiert das Trio keineswegs zu kopflastig. Vielmehr gelingt es den Polen eine beklemmend-erdrückende Atmosphäre mit technischer Komplexität zu verschmelzen. Damit wandelt die Band auf ähnlichen Pfaden wie z.B. ULCERATE, wobei sie sich an deren diesjährigem Meisterwerk „Cutting the Throat of God“ doch noch die Zähne ausbeißt.

Dieser Umstand ist aber weniger mangelnder Fähigkeit anzulasten, als vielmehr dem noch fehlenden Quäntchen Psychopathie im Songwriting. Das soll im Umkehrschluss nicht heißen, dass „As We All Will“ nicht genug Qualität bieten würde. Im Gegenteil: Der Sound ist druckvoll und die Stimmung der Musik zieht den Hörer in ein apokalyptisches Gefühl hinein.

Dass die Musiker dabei über weite Strecken relativ unvorhersehbar agieren, verwundert angesichts des Genres nicht. Dass sich jedoch kein wirkliches Highlight aus der Tracklist herausgreifen lässt, zeugt einerseits von der kompositorischen Konsistenz des Albums, das mit einunddreißig Minuten bekömmlich knapp bemessen ist. Andererseits könnte manchem Hörer die Chose auf Dauer vielleicht doch etwas zu gleichförmig wirken. Denn obwohl in den Songs instrumental einiges passiert, ist die übergeordnete Atmosphäre stets gleichbleibend pessimistisch bzw. apokalyptisch.

Trotzdem gibt es auf „As We All Will“ einiges zu entdecken und Fans von apokalyptischem Death Metal mit dezentem Hang zu Progressivität dürften hier Gefallen finden.

FAZIT: OBSIDIAN MANTRA zeigen sich auf „As We All Will“ sattelfest vertrackt und zelebrieren doch eine apokalyptische Stimmung, die zu dieser Art Death Metal irgendwie dazugehört.