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Jelly Roll: Beautifully Broken (Review)

Artist:

Jelly Roll

Jelly Roll: Beautifully Broken
Album:

Beautifully Broken

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Americana, Folk, Südstaaten-Rock, Singer/Songwriter

Label: Stoney Creek Records/Republic Records/UMG Recordings
Spieldauer: 41:37
Erschienen: 11.10.2024
Website: [Link]

Wir erinnern uns: Als JELLY ROLL, tiefgläubig, aber trotzdem zwischen Gott und Teufel schwankend, sein Album-Debüt „Whitsitt Chapel“ veröffentlichte, weil er Musik besonders als therapeutisches Mittel ansah, durften alle, die auf ihn aufmerksam geworden waren, sich glücklich schätzen. Warum? Ganz einfach: Der aus Nashville, dem Zentrum der Country-Musik, stammende Musiker verflocht in seiner Musik viele Stile zu einer weltübergreifenden Americana-Version und sang dabei besser, als jemals ein Prediger seine göttlichen Botschaften von der Kanzel verkünden könnte.

Und als dann sein damals noch deutlich HipHop-geprägtes „Creature“ mit Stand heute über 83 Millionen mal auf YouTube lief, fügte er diesem eine Botschaft bei, die sein Leben wie das Anderer darstellte und zugleich Hilfe sein sollte: „Ich hoffe, dieser Song hilft heute jemandem da draußen... Dieser Song wurde für all diejenigen geschrieben, die sich mit den Monstern unter ihren Betten und den Dämonen vor ihren Fenstern auseinandersetzen mussten. Es ist für diejenigen, die im Leben gekämpft haben und sich manchmal leider damit abfinden mussten, dass sie es akzeptieren mussten. Dies ist für diejenigen, die es wagen, anders zu sein.“


Genau das gleiche inhaltliche Ziel, aber ohne dem HipHop zu intensiv zugewandt, verfolgt JELLY ROLL nun nach dem hoch gelobten, dunklen, Americana geprägten „Whitsitt Chapel“-Album auch auf der LP-Fortsetzung „Beautifully Broken“. Das ergibt sich bereits aus dem Album-Titel und setzt sich in den Texten fort, die leider nicht auf der LP (trotz Gatefoldcovers) abgedruckt sind.

Bereits der Album-Opener „Winning Streak“ ist diesbezüglich nicht nur ein sehr gelungenes Statement, sondern es verhilft dem Musikfreund sogar zu der Erkenntnis, dass JELLY ROLL hier zum musikalischen Äquivalent von RAG'N'BONE MAN wird und genau auf dessen spiritueller wie musikalischer und gesanglicher Ebene auftritt.
Doch tat er das nicht bereits schon auf seiner vorherigen LP?


Hier trifft JELLY ROLL genau den Zeitgeist und den Musikgeschmack von Millionen, was sich besonders durch den die LP-A-Seite abschließenden – löwenstarken (also nicht mit 'Lion' verwechseln), aber sich alle Lügner vorknüpfenden – Song „Liar“, einer bombastischen Hymne, klangvoll manifestiert und im Netz regelrecht durch die Decke geht, sodass sein vor drei Monaten unter YouTube dazu veröffentlichtes Video bereits über 8 Millionen Aufrufe verbuchen kann.


Weitere Highlights des Albums sind die drei Duette darauf, in denen bei dem besonders bedrückenden „When The Drugs Don't Work“ ILSEY, dem traurigen „Higher Than Heaven“ WIZ KHALIFA und am hymnischen, balladenschmachtfetzenden (Uhhuhhuhhhuuuhu-)Album-Ende „Time Of Day“ MGK zum Einsatz kommen.
Natürlich darf diesbezüglich auch der wiederum bei YouTube die 10-Millionen-Marke überschrittene Song „I Am Not Okay“ in dieser Aufzählung der besonderen Songs nicht vergessen werden.


JELLY ROLL spielt auf „Beautifully Broken“ musikalisch im Grunde trotzdem (oder leider) ausschließlich die Südstaaten-Rock-Karte und kämpft thematisch gegen seine eigenen Dämonen, die ihn noch immer zu bevölkern und zwischen Himmel und Hölle vor sich herzutreiben scheinen. Das ist auf den ersten Blick sympathisch und spannend, auf den zweiten aber nach dem überraschenden „Whitsitt Chapel“ doch etwas enttäuschend. Denn „Beautifully Broken“ fehlt dieses Neue und Überraschende des Vorgängers, auch wenn es alle Trademarks und Qualitäten gleichermaßen besitzt.
Nur reicht das wirklich bei einem JELLY ROLL?
Fragen wir doch einfach den gekrönten Totenschädel auf dem Platten-Cover, der genau die gleichen Tätowierungen wie JELLY ROLL aufweist...


FAZIT: Wo „Whitsitt Chapel“ von JELLY ROLL endete, setzt genau „Beautifully Broken“ an. So gibt’s die volle Ladung melodramatischen Südstaaten-Rock mit viel Bombast und Pathos, fetten Hymnen, herzzerreißenden Balladen und hookline-beladenen Hits, die besonders durch die außergewöhnliche Stimme des von seinen eigenen Dämonen vor sich hergetriebenen Sängers leben, der einem RAG'N'BONE MAN noch nie so nahe war wie auf diesem Album. Das klingt einerseits gut, erfüllt aber nicht die hohen Erwartungen, welche man nach „Whitsitt Chapel“ hatte. Das Niveau wird gehalten, die Ideen scheinen JELLY ROLL jedoch auf „Beautifully Broken“ ein wenig ausgegangen zu sein.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 832x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (22:00):
  • Winning Streak (3:14)
  • Burning (2:51)
  • Heart Of Stone (3:01)
  • I Am Not Okay (3:18)
  • When The Drugs Don't Work (feat. Ilsey) (3:23)
  • Higher Than Heaven (feat. Wiz Khalifa) (2:49)
  • Liar (3:24)
  • Seite B (19:37):
  • Everyone Bleeds (2:22)
  • Get By (2:40)
  • Unpretty (2:44)
  • Grace (2:51)
  • What It Takes (3:13)
  • Hey Mama (2:36)
  • Time Of Day (feat. MGK) (3:11)

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