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Spirit Adrift: Ghost at the Gallows (Review)

Artist:

Spirit Adrift

Spirit Adrift: Ghost at the Gallows
Album:

Ghost at the Gallows

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: Century Media / Sony
Spieldauer: 46:00
Erschienen: 18.08.2023
Website: [Link]

Nein, weder der Tod noch sonst irgendetwas oder -jemand wird SPIRIT ADRIFT in näherer Zukunft aufhalten. Das US-amerikanische Einzelunternehmen, das längst zu einer schlagkräftigen Band avanciert ist, legt mit seinem neuen Album sein vorläufiges Meisterwerk vor - "Ghost at the Gallows" dürfte alsbald weit oben auf der Liste stehen, die man anführt, wenn man sich auf das Heavy-Metal-Jahr 2023 beruft.

Dass Nate Garrett und seine drei Mitstreiter die breite Masse zeitgenössischer Bands in die Tasche stecken, die sich in irgendeiner Form an klassischem Heavy Metal versuchen, war schon auf den vier bisherigen LPs und allen weiteren Releases erkennbar, die der Name SPIRIT ADRIFT zierte. "Ghost at the Gallows" zeugt jetzt aber von einer Gruppe, die final bei sich selbst angekommen ist, indem sie die klassischen Werte und die traditionelle Spielkultur des Genres in Kompositionen kanalisiert, die sich plumpen Vergleichen mit anderen Bands der Szene entziehen.

SPIRIT ADRIFT wollen vermutlich auch gar nicht dazugehören beziehungsweise verfolgen dieses Ziel nicht bewusst. Mit seinen simplen wie vielsagenden Texten drängt sich Mastermind niemandem auf, denn das hat er nicht nötig, man muss sowieso unweigerlich zuhören. Er macht keinen Metal, weil er Metal-Bands liebt, sondern weil er die Musik Metal liebt und verinnerlicht hat, worum es dabei geht. Der ganze Rest – die Posen, die Szenehörigkeit – kann ihm gestohlen bleiben in seiner Weisheit, die weiter zurückreicht als die 35 Jahre auf seinem Buckel.

Ein kräftiger Hardrock-Einschlag macht sich auf "Ghost at the Gallows" von Anfang an bemerkbar, insbesondere in der eher bedächtigen Rhythmik, denn in einem fort durchzuhämmern liegt der Band fern. Umso mehr Raum bleibt für geschmackvolle Gitarrenleads und Harmonien, beispielsweise in 'Barn Burner', das Nate Garretts schreiberische Intelligenz verdeutlicht - größtenteils Achtziger-Melodic-Ware (vor allem der Refrain) und dennoch mit einem verschmitzten Metallica-Thrash-Riff verziert, genauso wie die ungeheuer mitreißende Dampframme 'Hanged Man's Revenge', ein schnelles Pendant zu 'We Will Not Die' von "Divided by Darkness" (2019), gegen Ende doch wieder in die Midtempo-Gefilde der klassischen Ozzy-Platten abdriftet.

Apropos: 'I Shall Return' hat in Sachen Gitarrenarbeit sehr viel von Randy Rhoads' Beiträgen zum Frühwerk des Black-Sabbath-Sängers, derweil die stampfende Single 'Death Won't Stop Me' und die aufwühlende, für Garrett besonders persönliche Power-Ballade 'These Two Hands' relativ anschaulich die beiden Ausrichtungspole des Albums darlegen. "Ghost at the Gallows" ist kämpferisch und melancholisch zugleich, so wie es viele zeitlose Metal-Alben sind.

FAZIT: "Ghost at the Gallows" ist ein angehender Metal-Klassiker. SPIRIT ADRIFT haben ein astronomisch hohes kompositorisches Niveau erreicht, wirken bis in ihre langen Haarspitzen motiviert und sollten in einer gerechten Welt eigentlich schon lange den Platz von Metallica eingenommenhaben. Ohne Scheiß: Jeder, der etwas mit heavy Gitarren anfangen kann und keinen völlig verkümmerten Sinn für Lieder hat, die diesen oder jenen Teil der Seele berühren, müsste wegen dieser Platte völlig aus dem Häuschen sein.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2278x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 01 Give Her To The River
  • 02 Barn Burner
  • 03 Hanged Man's Revenge
  • 04 These Two Hands
  • 05 Death Won't Stop Me
  • 06 I Shall Return
  • 07 Siren Of The South
  • 08 Ghost At The Gallows

Besetzung:

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