Mit Blick auf das vorangegangene Album überrascht diese zwei Track-EP eher weniger, denn auf „A World At War“ verfeinern DISTREZZED ihren melancholischen Doom Rock eher, als ihn zu revolutionieren.

Im Fall der beiden vorliegenden Songs bedeutet das, dass die Musik eine ganze Ecke melancholischer klingt. Der Titeltrack startet mit schweren Doom-Referenzen, die den fatalistisch wirkenden Text eindringlich unterstreichen. Gleiches gilt für den Gesang, der zwar wenig aufgeregt klingt, dafür aber die Stimmung sehr passend transportiert. Sehr schön in diesem Zusammenhang sind besonders die melodischen Momente, die vor Melancholie zu triefen scheinen. Ganz ähnlich ist das bei dem Gitarrensolo, das die Emotionalität erneut weiterträgt, ehe ein letzter Refrain den Song abrundet.

„Everyday“ beginnt dann deutlich lockerer. Der Groove bringt Kopfnick-Potenzial mit, dann steigert sich der Song in der Bridge zu einem energischen Stück Rockmusik, das viel weniger depressiv klingt als zunächst vermutet. Zwar wird das Thema des täglichen Hamsterrads nicht wirklich wohlwollend vertont, aber DISTREZZED sind auch keine Heulbojen. Gegenteilig wirkt der Song in Teilen fast kämpferisch, wenn auch ein wenig Kitsch nicht ausbleibt. Aber die Keyboards machen die Musik auch sehr fett, was dem Potenzial für Kopfkino durchaus entgegenkommt.

FAZIT: Als Zwischendurch-Happen für ein weiteres Album ist „A World At War“ mehr als gelungen. DISTREZZED geben einen durchaus nicht unkritischen Kommentar zu den Zuständen der Welt und der Gesellschaft ab, der musikalisch wenig farbenfroh, aber doch sehr emotional ausgefallen ist.