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David Eugene Edwards: Hyacinth (Review)

Artist:

David Eugene Edwards

David Eugene Edwards: Hyacinth
Album:

Hyacinth

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Experimental Folk

Label: Sargent House
Spieldauer: 43:39
Erschienen: 29.09.2023
Website: [Link]

Dunkel-Folk als Soundtrack für die Apokalypse.
DAVID EUGENE EDWARDS (u.a. WOVENHAND) taucht mit seinem Solo-Debüt „Hyacinth“ tief in die Welt des mystischen Folk-/Americana-Genres ein.
In gewisser Weise kann der griechische Mythos um den Tod des Jünglings Hyakinthos, welcher der Sage nach vom Gott Apollon versehentlich getötet wurde, auch als Parabel für dieses Album dienen, oder andersherum: Die Musik wühlt den Hörer trotz des ruhigen Charakters mehr und mehr auf. Das Drama schwingt in sämtlichen Songs mit und verleiht „Hyacinth“ einen fast apokalyptischen Anstrich.

Da fügen sich auch die, gerne kryptisch formulierten, Texte bestens in das Gesamtbild dieses Albums ein. Aus dieser Kombination ergibt sich eine inhaltliche Tiefe, die nicht immer rational zu erfassen ist, aber doch dafür sorgt, dass „Hyacinth“ ein gewisses Gefühl von innerer Anspannung erzeugt.
Das ist umso interessanter angesichts des eher ruhigen und reduzierten Charakters der Musik. Aber in diesem Fall bestätigt sich das Credo „Weniger ist mehr“. Denn auch wenn die Instrumentierung auf ein Minimum heruntergebrochen ist, erzeugen Gitarre, Klavier und Streicher eine Atmosphäre, die unter die Haut geht.

Der warm-sonore Gesang zieht den Hörer immer weiter in ein emotionales Dickicht hinein. Dieses Dickicht ist, angesichts der Natur-Ästhetik des Booklets/Covers des Albums, sehr bewusst gewählt und könnte ein Stück weit die Schizophrenie der heutigen Gesellschaft repräsentieren. Denn oftmals sind gerade jene Stimmen, die einen dogmatischen Klimaschutz fordern, diejenigen, die sich selbst über ihre eigenen Forderungen hinwegsetzen und ein natürliches Gleichgewicht mit Füßen treten (Stichwort: Die Grünen, um mal ein aktuelles Beispiel anzuführen).
Aber aus diesem Paradoxen nährt sich authentische Kunst, wie das vorliegende Album. Irgendetwas Positives muss es ja geben…

FAZIT: „Hyacinth“ will vor allem mit dem Herz ergründet werden, denn der dräuende Experimental-Folk, wie DAVID EUGENE EDWARDS selbst seine Musik einordnet, führt durch allerlei Emotionsschichten. Zwar ist das Ziel am Ende doch ein gewisser Einklang, aber bis sich überhaupt die Möglichkeit zu diesem Gefühl einstellt, muss sich der Hörer durch vielfältige, aber spannende Barrieren arbeiten. Dass das angesichts der stimmungsvollen Musik weniger kompliziert ist, als es anfangs den Anschein hat, spricht für die Kunst und den Künstler, der sich bis zu seinem Solo-Debüt besonders durch seine Mitgliedschaft bei WOVENHAND schon einen gehörigen Namen in der Musik-Szene erarbeitet hat.

Dominik Maier (Info) (Review 1949x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seraph
  • Howling Flower
  • Celeste
  • Through the Lattice
  • Apparition
  • Bright Boy
  • Hyacinth
  • Lionisis
  • Weavers Beam
  • Hall of Mirrors
  • The Cuckoo

Besetzung:

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