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Cursed To Occult: Diary Of A Broken Man (Review)

Artist:

Cursed To Occult

Cursed To Occult: Diary Of A Broken Man
Album:

Diary Of A Broken Man

Medium: LP/Download
Stil:

Crust Punk, Sludge, Black Metal, Hardcore

Label: Crawling Chaos
Spieldauer: 56:51
Erschienen: 01.09.2023
Website: [Link]

Micha Eibisch scheint ein emotionales Wrack zu sein. Oder er war es. Denn nicht nur der Albumtitel „Diary Of A Broken Man“ zeugt davon, dass der Alleinherrscher hinter CURSED TO OCCULT hier gegen seine ganz persönlichen Dämonen kämpft. Oder besser, diesen Kampf mit kathartischer Energie abschließt.
Dabei sind auch die Songtitel vielsagend. Egal ob „Slave“, „Depressive Episode“ oder das eigentlich sehr schön betitelte „Heimatstadtkrankheit“: Die Worte bzw. Wortschöpfungen zeugen für sich schon von einer gewissen Belastung und auch davon, dass die eigenen Gedanken und Gefühle sehr wohl zu einer Sackgasse für das Leben werden können.

Insofern ist dieses Album in erster Linie wohl eine persönliche Katharsis des Musikers. Die Beklemmung, die das „Tagebuch eines gebrochenes Mannes“ ausstrahlt, verwundert also kaum. Aber gerade an einem Werk wie diesem zeigt sich auch die Heilkraft von Musik. Denn die negative Energie, die sämtlichen Songs zugrunde liegt wird in einen positiven Prozess kanalisiert.
Kunst als Rettung?
Ja, so plakativ das klingt, die tiefsitzende Negativität von „Diary Of A Broken Man“, der pure Hass auf das Leben und die Welt, der hier vertont wird, wirkt gerade deshalb so authentisch, weil er durchlebt wurde. Dass da der Genre-Mix auch keine Blümchenwiese ist, sollte klar sein. Crustige Wildheit trifft auf Black Metal mit lebensmüder Tendenz und die reine Aggression des Hardcore.
Dazu schreit sich Kreativkopf Micha Eibisch die Stimmbänder aus dem Leib, tänzelt hörbar auf der Grenze zwischen Schmerz, Verzweiflung und Hass auf alles und jeden (vorwiegend wohl sich selbst). Und trotzdem ist dieses Album auch eine Kampfansage. Es ist der erklärte Kampf gegen die eigene Negativität, die dazu führt, dass hier in jeder Note und jedem Schrei pures Gefühl vermittelt wird. Dieses Gefühl ist beileibe nicht angenehm, ständig auf Selbstzerstörung aus, aber gerade durch diese unmittelbare Wut auch authentisch und deshalb wertvoll.

Das gilt auch für die Musik als solche. Denn hier kann jemand wirklich spielen, begeistert in all dem erdrückenden Hass mit mancher durchdringenden Gitarrenmelodie (z.B. in „Cultleader“) und vertont seine Gefühle trotz des Kampfcharakters sehr homogen.
Auch der Sound ist eine Wucht. Die Drums fliegen einem um die Ohren, die Riffs klingen stets ein wenig verwaschen und der Bass brummt in der Magengegend. Dazu kommt das verzweifelte Gebrüll, das zu jeder Zeit so klingt, als würde sich Herr Eibisch bis zur totalen Verausgabung die Stimmbänder aus dem Hals schreien. Dadurch ergibt sich ein Album, das selbst in seinem Pessimismus mitreißend, ja sogar heilsam ist und sehr direkt durchlebt werden kann. Und wenn es dem Künstler am Ende die gewollte Befreiung gebracht hat, dann ist es gleich doppelt wertvoll.

FAZIT: „Diary Of A Broken Man“ ist im Falle von CURSED TO OCCULT nicht nur ein plakativer Titel, sondern eine Zustandsbeschreibung. Genauso klingt auch die Musik: Beklemmend, lebensfeindlich und selbstzerstörerisch, aber eben selten mit dem Gedanken von Selbstaufgabe. Stattdessen wird hier Hass zur Therapie und die Musik zur Therapieform. Für den Künstler ist es wohl gelungen. Und auch wenn die Musik finster, ablehnend und pessimistisch klingt, hat sie doch das Potenzial, anderen zu helfen, die ebendiese Gefühle in Dauerschleife verspüren, was dem Sinn dieses Albums zusätzliches Gewicht verleiht.

Dominik Maier (Info) (Review 1891x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Behind Beauty
  • Slave
  • Heimatstadtkrankheit
  • Awaken
  • Daily Life
  • Sleepless
  • Cultleader
  • Fear
  • Liar
  • Possessed By Hate
  • Depressive Episode
  • The Death Comes
  • Suicide Forest

Besetzung:

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