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Nuclear Storm: Tales From The Depth (Review)

Artist:

Nuclear Storm

Nuclear Storm: Tales From The Depth
Album:

Tales From The Depth

Medium: CD/Download
Stil:

Melodic Death Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 38:12
Erschienen: 18.04.2022
Website: [Link]

Ob NUCLEAR STORM auf „Tales From The Depth“ die versprochene Totalverwüstung hinterlassen ist fraglich. Aber das muss auch gar nicht sein, denn schließlich will der Hörer der Musik lauschen, ohne dabei im dystopischen Brachland vor sich hin zu siechen. Was nach ein paar Durchläufen positiv auffällt, ist, dass die auf dem Vorgänger noch vorhandenen Thrash-Einflüsse zugunsten eines melodischeren Anstrichs weichen mussten. Das führt in diesem Fall dazu, dass „Tales From The Depth“ eine durchgängige Atmosphäre aufweisen kann, die dem Titel gut gerecht wird. Auch das tiefe Gurgeln von Wolfgang "Barney" Dreiseitel unterstützt den nautischen Anstrich der Texte recht passend.

Dass sich die ersten fünf Songs thematisch auf Hermann Melvilles Klassiker-Roman „Moby Dick“ beziehen, sorgt dafür, dass die zusammenhängende Stimmung aus Musik und Text ein ziemlich rundes Paket ergeben. Dabei klingen NUCLEAR STORM mal schleppend und düster, mal aggressiv und drängend, bevor „The Great White“ der Höhepunkt dieser Story ist. Nicht nur textlich legt die Band an Dramatik zu, sodass der Song streckenweise wie ein kleines Hörspiel anmutet. Das fängt beim gesprochenen Intro und dem atmosphärischen Wellenrauschen an, wird im Songaufbau deutlicher und endet bei den kontrastreichen Vocals.

Dass außerdem eine durchgängige Epik in der Musik steckt, zeigen Nummern wie „Dead Man’s Island“, da hier der Kontrast aus Melodie und rasanten Riffs gelungen ausbalanciert ist. Auch die sporadischen Keyboards gefallen, sorgen sie doch für diese leicht nautische Stimmung, die zur Thematik dazugehört.
Mit fortschreitender Spielzeit schleichen sich aber auch ein paar Schönheitsfehler ein. Der erste ist der Gesang. Klar, Gift ist in den Growls durchaus vorhanden, aber auf Dauer klingt es doch etwas dünn, bzw. sehr angestrengt. An mancher Stelle scheint es förmlich hörbar, wie sich Herr Dreiseitel die Stimmbänder aus dem Hals kotzt (leider nicht im positiven Sinn). Hinzu kommt, dass leider immer wieder der Eindruck von unpassender Eintönigkeit entsteht.
Doch plötzlich kommen NUCLEAR STORM mit einer Nummer wie „Eye For An Eye“ um die Ecke, die alle vorherigen Kritikpunkte schwinden lässt. Die Atmosphäre ist klasse, der Druck ist da und der mehrstimmige Gesang hat viel Volumen! Warum nicht gleich so? „Fate Of Mankind“ gefällt dann mit epischem Aufbau, was vor allem den Gitarren geschuldet ist. Aber auch die pathetischen Chöre sorgen für das passende Quäntchen Atmosphäre und Spannung. Ob es den Epic Metal Abschluss „Undertaker“ dagegen braucht, ist Geschmackssache. Zwar ist der Song instrumental durchaus interessant, der Klargesang klingt aber dermaßen neben der Spur, dass es einfach anstrengend ist.

FAZIT: Abzüglich einiger Abstriche in puncto Gesang und dem Wunsch nach etwas kompakterem Songwriting hier und da haben NUCLEAR STORM mit „Tales From The Depth“ ein annehmbares Stück melodischen Death Metals geschmiedet. Allerdings stellt sich doch die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, die Moby-Dick-Thematik der ersten Songs auf das komplette Album zu übertragen und evtl. ein, zwei Nummern zu streichen. Möglicherweise wäre das Hörerlebnis dadurch runder, vielleicht auch spannender ausgefallen. Aber sei’s drum, schmackhaft sind die 'Geschichten aus der Tiefe' hier allemal.

Dominik Maier (Info) (Review 2492x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • The Animal
  • The Crew
  • The Empire
  • The Great White
  • Deadman‘s Island
  • Evil Spirit
  • Eye For An Eye
  • Fate Of Mankind
  • Undertaker

Besetzung:

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