Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Radio Moscow: Live At Rockpalast 2015 (Review)

Artist:

Radio Moscow

Radio Moscow: Live At Rockpalast 2015
Album:

Live At Rockpalast 2015

Medium: 2CD+DVD
Stil:

Heavy Blues Rock

Label: MIG Music
Spieldauer: 2 CD – 89:41 / DVD – 97:13
Erschienen: 18.12.2020
Website: [Link]

RADIO MOSCOW – welch frecher Name, wo momentan so etwa jeder, der sich als Demokrat versteht, auf Russland und Putin rumhackt, aber dafür China an sein profitorientiertes Herzchen drückt. Ja, es kommt eben immer auf's Geschäft an und wenn man schon auf einem Feindbild rumhackt, dann kann man schließlich mit dem anderen, ebenso undemokratischen 'Feind' profitable Geschäfte für beide Seiten machen. Es wäre also besser gewesen, wenn sich die US-amerikanischen Blues- und Psyche-Rocker, bei deren Musik sofort Erinnerungen an JIMI HENDRIX, RORY GALLAGHER, PETER GREEN, MC5 und CREAM aufkommen, aus deutscher Sicht besser 'Radio Peking' genannt hätten. Aber ha, hoch erhobenen Stinkefingers kommen hier RADIO MOSCOW im Jahr 2015 in den Rockpalast, der noch dazu in der ehemaligen bundesdeutschen Hauptstadt gastiert, und zeigen als Trio, was sie Unglaubliches draufhaben und wie laut man seine Stimme und seine Instrumente erheben kann, ganz ohne kaltkriegerischen, sondern ausschließlich mit retro-rockigem Hintergrund.

Retro-Rock trifft auf heavy gespielten Blues und psychedelische Verspieltheit (Man schaue sich nur mal die Alben-Cover samt Fliegenpilz der Band an, von denen eins psychedelischer als das andere ausfällt!), dass es eine wahre Freude und Zeitreise in die Vergangenheit der guten alten Sechziger bzw. Siebziger ist.

Dabei ist die 2003 gegründete Band, in welcher vor der Gründung der BLUES PILLS zeitweise auch Bassist Zack Anderson und Schlagzeuger Cory Berry aktiv waren, dermaßen frisch und dynamisch, dass es eine wahre Freude ist, ihnen nicht nur zuzuhören, sondern auch bei diesem WDR-Rockpalast-Auftritt vom 23. März 2015 während des Crossroads-Festivals in der Bonner Harmonie zuzusehen. Und das erstmalig im Rahmen dieser Digipak-Veröffentlichung, welche auf DVD das komplette Konzert, zwei Interviews (eins vor und eins nach dem Konzert, die insgesamt gut 8 Minuten dauern und bei denen fast nur Parker Griggs spricht) und zwei akustische Bonus-Titel („World Keep On Turning“ und „250 Miles“, dargeboten von Parker Griggs an der akustischen Gitarre) enthält. Auf den zwei dazugehörigen CD's gibt’s ebenfalls alles, inklusive der akustischen Musik-Boni, zu hören, bis auf die beiden Interviews. Zusätzlich erhält man in dieser Veröffentlichung noch ein achtseitiges Booklet mit Hintergrundinformationen und natürlich einigen Bildern zu dieser DVD-2CD-Ausgabe. Mal wieder steckt hier viel Liebe im Detail, auch wenn es noch immer ein wenig schmerzt, dass nur noch englische, aber nicht, wie früher gewohnt, deutsche Linernotes enthalten sind.

Von Anfang an legen RADIO MOSCOW im Bonner Rockpalast mit Hochgeschwindigkeit los und eröffnen mit „Death Of A Queen“ so, als müssten sie Hendrix und Gallagher beweisen, dass sie ihre fleißigen Schüler sind, die den Lehrmeistern in nichts nachstehen und die noch dazu ein wenig die Melodie von „Whole Lotta Love“ als Inspiration verwenden. Ideal passend erhebt dazu Parker Griggs seine raue Stimme und beschert dem Publikum fast durchgängig ein retrolastiges Heavy-Blues-Gefühl, das natürlich neben den großen Vorbildern auch sehr viel Eigenständiges durchklingen lässt. Hier klotzen die drei Jungs aus Iowa so richtig ran und gönnen sich sowie dem Publikum nur ganz selten mal ein paar ruhigere Momente.
Die begeisterte harte Zuschauer-Fraktion belohnt sie dafür mit euphorischem Beifall und wildem Headbanging, auch wenn beim Betrachten dieses Mitschnitts durchaus mitunter der Wunsch aufkommt, dass ein paar ruhigere 'Wechsel'-Momente nicht schlecht wären. Dafür aber flechtet das Trio öfters psychedelische Klänge ein und auch ein ausgiebiges Schlagzeug-Solo darf nicht fehlen.

Am Ende feuert einem der Heavy Blues mit all seinen Retro-Ideen gehörig aus den Boxen und vom Bildschirm gänzlich kompromisslos entgegen. Das begeistert zumindest diejenigen, welche zu den Harten im Musikgarten der uralten Kräuterchen gehören.
RADIO MOSCOW machen ihrem Namen alle Ehre und werden mit etwas Glück sicher mit ihrem Sender auch Mütterchen Russland samt Väterchen Putin erobern können. Nichts da mit Kaltem Krieg – nur heißer Blues zählt bei RADIO MOSCOW, auch wenn der von deutschem Rockpalast-Boden aus abgefeuert wird.

FAZIT: „Live At Rockpalast 2015“ mit RADIO MOSCOW aus Amerika. Komischer Ami-Bandname für das Gitarre/Gesang-Bass-Schlagzeug-Trio, aber dafür geradliniger Heavy-Blues-Rock im 60er/70er-Retro-Style. Absolut frisch, unaufgeregt, kompromisslos und durchgängig dynamisch, dass es für alle Freunde der härteren Klänge eine wahre Freude ist, ihnen nicht nur zuzuhören, sondern auch bei diesem WDR-Rockpalast-Auftritt vom 23. März 2015 im Rahmen des Crossroads-Festivals in der Bonner Harmonie zuzusehen. Endlich für alle Zeiten auf Bild- und Tonträger gebannt! RADIO MOSCOW – bitte melden!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3223x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • DVD ():
  • Death Of A Queen
  • I Just Don't Know
  • Rancho Tehama Airport
  • Broke Down
  • 250 Miles
  • Brain Cycles
  • Before It Burns
  • These Days
  • Deep Blue Sea
  • Mistreating Queen
  • No Time
  • Gypsy Fast Woman
  • I Don't Need Nobody
  • The Escape
  • No Good Woman
  • Introduction
  • Frustrating Sound
  • Bonus:
  • Interview before the show
  • World Keep On Turning (Acoustic)
  • 250 Miles (Acoustic)
  • Interview after the show
  • CD 1 (44:38):
  • Death Of A Queen
  • I Just Don't Know
  • Rancho Tehama Airport
  • Broke Down
  • 250 Miles
  • Brain Cycles
  • Before It Burns
  • These Days
  • Deep Blue Sea
  • CD 2 (45:03):
  • Mistreating Queen
  • No Time
  • Gypsy Fast Woman
  • I Don't Need Nobody
  • The Escape
  • No Good Woman
  • Introduction
  • Frustrating Sound
  • Bonus:
  • World Keep On Turning (Acoustic)
  • 250 Miles (Acoustic)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier bellt?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!