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Jess and The Ancient Ones: Vertigo (Review)

Artist:

Jess and The Ancient Ones

Jess and The Ancient Ones: Vertigo
Album:

Vertigo

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Classic Rock / Psychedelic Pop

Label: Svart / Cargo
Spieldauer: 40:27
Erschienen: 21.05.2021
Website: [Link]

Auf ihrem neuen Album - der Vorgänger "The Horse & Other Weird Tales" liegt vier Jahre zurück - bieten JESS AND THE ANCIENT ONES quasi von allem ein bisschen mehr, obwohl sie dabei kaum runder und prägnanter klingen könnten.

Die Vorab-Single ´Summer Tripping Man´ wies bereits den tendenziell eher psych-poppigen als metallischen aktuellen Weg der Band, doch das heißt nicht, dass "Vertigo" seinem Titel nicht mit harten Ausschlägen gerecht wird. Es gibt Gitarren-Freakouts en masse zu vernehmen, vor allem während des Heavy-Metal-mäßigen, nihilistischen Bangers ´Born To Kill´ und auch im Opener ´Burning of the Velvet Fires´.

Garagenrock und - ein definitives Novum - amerikanischer Soul respektive dreckiger Funk spielen aber eine wichtigere Rolle als je zuvor. Hinzu kommen zumindest in einer Nummer Einflüsse von Soundtracks zu alten (italienischen) Horrorstreifen, auf die also nicht nur die Schreibweise von ´Love Zombi´ hinweist; ansonsten handelt es sich hierbei um einen flotten Classic-Rock-Feger mit mittelschwerem Hitpotenzial.

Frontfrau Jess´ Stimmfarbe wirkt unterdessen oft charismatischer als ihre eigentlichen Gesangslinien, doch das ist nichts neues bei der Band. ´Summer Tripping Man´ hämmert wie Deep Purple Mark II in der Light-Variante (höre das wahnsinnig geile Drumming und Orgelsolo!), wobei man tatsächlich keine Vocals bräuchte.

´Born To Kill´ bietet wiederum beschwingten Doom im mittleren Tempobereich mit schmatzenden Bass-Leads und fulminanter Steigerung zum Ende hin, während das von Mellotron-artigen Klängen unterfütterte ´What's On Your Mind´ zu den eher unauffälligen Avancen der Gruppe gehört. Das satte zwölf Minuten veranschlagende ´Strange Earth Illusion´ markiert schließlich den bisherigen kompositorischen Höhepunkt von Hauptsongwriter und Gitarrist Thomas Corpse; Tastenmann Abraham und er befinden sich miteinander auf Augenhöhe - höre das federnde ´World Paranormal´ mit lyrischen Orgellinien und Klavier-Akkorden, ein unverfälschter Popper wie aus den Swingin´ Sixties.

Man kann das Ganze jetzt noch weiter auseinandernehmen oder einfach nur so genießen, wie es ist. Mit Samples aus ollen CBS-Radiosendungen, "Der Exorzist" oder auch "Krieg der Welten" ist das Album ohnehin auf vielen Ebenen "vintage" … alles neu also und doch anders bei JESS AND THE ANCIENT ONES?

FAZIT: "Vertigo" ist JESS AND THE ANCIENT ONES´ bislang buntestes Werk und trotzdem stringent wie nur was. Wer Retro-Rock sagt, braucht die Nordlichter nach wie vor unbedingt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2821x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Burning Of The Velvet Fires
  • World Paranormal
  • Talking Board
  • Love Zombi
  • Summer Tripping Man
  • Born To Kill
  • What's On Your Mind
  • Strange Earth Illusion

Besetzung:

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