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Jill Barber: Metaphora (Review)

Artist:

Jill Barber

Jill Barber: Metaphora
Album:

Metaphora

Medium: CD/Download
Stil:

Indie / Folk

Label: Outside Music
Spieldauer: 29:11
Erschienen: 22.06.2018
Website: [Link]

Weder in Europa allgemein noch Deutschland im Besonderen hat man bis dato auf breiter Ebene von JILL BARBER Notiz genommen, und beim hören ihres neuen Longplayers kratzt man sich am Kopf: Warum eigentlich? "Metaphora" passt zum vorherrschenden Zeitgeist, der das alte mit modernen Nuancen aufgepeppt wiederentdeckt, und schöpft zugleich aus einer jahrzehntelangen Pop-Tradition, die im aktuellen Musikbetrieb irgendwie in Vergessenheit geraten ist.

Die im kanadischen Vancouver ansässige Künstlerin hält nichts vom extrem-glatten Plastik-Pop, der spätestens nach der Jahrtausendwende zum als alternativlos wahrgenommenen Konsenz geworden ist, sondern lässt auf einer dezidiert folkloristischen Grundlage die kunstvolle Variante (Art Pop auf Neudeutsch bzw. Stilschubladenlatein) der 1980er wiederaufleben. Auf ihrem achten Album nach vierjähriger Funkstille im Anschluss an "Fool's Gold" (war bereits ein Renner und beispielloser Crossover) gelingt ihr das vielleicht so gut wie nie.

Und das ist wirklich keine Floskel … Hinter opulent ausgekleideten Arrangements verbirgt sich im Grunde bodenständiger Folk mit rockigen Nuancen und - der springende Punkt - nachhaltigen Refrains, die den Suchtfaktor von "Metaphora" erhöhen, als würde Barber nicht generell Texte schreiben, deren Vortrag man zwanghaft zuhören muss, sowohl wegen der Inhalte ('Cage Without a Key', 'I Hooked Your Heart') als auch aufgrund der Stimme an sich.

Die Singer-Songwriterin deckt vom schnoddrig rockenden 'Girl's Gotta Do' über die eindringliche Klavierballade 'Mercy' hinweg bis zum absoluten Highlight 'Bigger Than You', einem Electro-Pop-Track der anderen Art mit schlingernden Charakter, ein weites Feld ab, bleibt dabei jedoch stets sie selbst - und das ist bei so vielen Quasi-Referenz-Tracks für diesen oder jenen Stil eine beachtliche Leistung, da es bei weniger begabten Acts den Eindruck eines Sampler-Albums erwecken würde.

FAZIT: JILL BARBER gestaltet für jedermann begreifbare Lieder im traditionellen Sinn so fantasievoll aus, dass sie herkömmlichem Folk Pop bis Rock ein fortschrittliches, manchmal sogar trotziges Antlitz verleiht. "Metaphora" ist zugleich eine Sammlung intimer Songs für alle Zeiten und visionäre Blaupause für die Weiterentwicklung von U-Musik allgemein.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3129x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Woman
  • Girl's Gotta Do
  • I Hooked Your Heart
  • Bigger Than You
  • Mercy
  • Clumsy Heart
  • Cage Without a Key
  • Love Is
  • Hold On

Besetzung:

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