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Stratovarius: Enigma: Intermission 2 (Review)

Artist:

Stratovarius

Stratovarius: Enigma: Intermission 2
Album:

Enigma: Intermission 2

Medium: CD/Download
Stil:

Heavy Metal

Label: ear / Edel
Spieldauer: 75:08
Erschienen: 28.09.2018
Website: [Link]

In Anbetracht des Umstands, dass sich STRATOVARIUS in den letzten Jahren ziemlich rar gemacht haben, ist ein weiterer "Einschub" statt eines amtlichen neuen Studioalbums eine ziemlich lahme Nummer. Davon abgesehen, dass die einstigen Überflieger im Euro-Metal-Bereich schon seit mindestens anderthalb Dekaden wesentlich kleinere Brötchen backen als noch mit "Episode" und "Visions" sowie in der Folgezeit dieser beiden Referenzwerke, scheint sich die Band zusehends zu einer Freizeitbeschäftigung zu entwickeln, zu der sich die obendrein nicht mehr wie eine Einheit wirkenden Mitglieder nur ab und an aus Verlegenheit bemüßigt sehen.

Wie dem auch sei, "Intermission 2" bietet drei neue Studiotracks sowie Bekanntes, das nur teilweise zu den Glanzmomenten der Gruppe gehört, und vier verzichtbare Orchester-Versionen bekannter Songs, die ebenfalls erst kürzlich aufgenommen wurden. 'Enigma' stellt sich als wohltuend kraftvoller Midtempo-Rocker heraus, wie er in seiner leicht bedrückten Art nicht typischer für STRATOVARIUS sein könnte. Das vorab ausgekoppelte 'Oblivion' wurde als Single hingegen insofern unglücklich gewählt, weil es mit dem Keyboard im Mittelpunkt arg poppig wirkt und verhehlt, dass die Finnen zum Glück immer noch genug Biss haben, wie das stampfende 'Burn Me Down' beweist. Hier wird das Tasteninstrument effektiv zur Erzeugung eines bombastischen Ambientes eingesetzt, in dem die charakteristische Lead-Stimme vollends zur Geltung kommt.

Was bleibt darüber hinaus zu erwähnen? Die flotte Hymne 'Hunter' mit ihrem Helloween-verdächtigen Refrain, der inklusive dramatischem Chor an STRATOVARIUS' Hochphase erinnert. das neoklassisch virtuose 'Kill It With Fire' und der Über-Euro-Speed-Metal 'Giants'. Dazwischen nehmen mehrere willkürliche Kommerzrocker und die Ballade 'Old Man And The Sea' die Luft heraus; solches Material hat sich in den vergangenen Jahren auf den Alben der Gruppe gehäuft und ihr öffentliches Profil leiden lassen.

Die vier Orchester-Tracks wurden zweifelsohne gekonnt arrangiert, und das gewählte Material eignet sich auch dazu, aber beim Hören gewinnt man dann doch wieder den Eindruck, die Band hätte ihren Schneid verloren. Schön und gut, dass ihr euch jetzt selbst genug seid und niemandem mehr etwas beweisen wollt, aber deshalb müsst ihr euch auch vorwerfen lassen, mit eurer Behäbigkeit zu langweilen.

FAZIT: Obwohl STRATOVARIUS ihre fraglos noch vorhandene Power zwischendurch immer wieder aufblitzen lassen, sind sie im Großen und Ganzen offensichtlich nicht mehr gewillt, konsequent Metal zu spielen, und darum selbst für finnische Verhältnisse zu plätscher-poppig. "Intermission 2" bietet abgesehen von zu viel versiertem, aber nur zweckmäßigem Songwriting kaum einen Lichtblick, der auf eine bessere Zukunft hoffen lässt. Eine Compilation für hoffnungslose Nostalgiker, welche die Band einfach guten finden wollen, weil ihr Herz so innig daran hängt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3758x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Enigma
  • Hunter
  • Hallowed
  • Burn Me Down
  • Last Shore
  • Kill It With Fire
  • Oblivion
  • Second Sight
  • Fireborn
  • Giants
  • Castaway
  • Old Man And The Sea
  • Fantasy (orchestral)
  • Shine In The Dark (orchestral)
  • Unbreakable (orchestral)
  • Winter Skies (orchestral)

Besetzung:

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