Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Stratovarius: Polaris (Review)

Artist:

Stratovarius

Stratovarius: Polaris
Album:

Polaris

Medium: CD
Stil:

Power Metal

Label: Earmusic / Edel
Spieldauer: 56:01
Erschienen: 15.05.2009
Website: [Link]

Nach reichlich Querelen, Klappsmühlenaufenthalten, Messerattacken und Schuldzuweisungen scheinen STRATOVARIUS auf den rechten Weg zurückgefunden zu haben. Timo Tolkki, Gitarrist und Komponist für die Finnen seit über zwanzig Jahren, verließ die Band 2008 und machte dem Nachwuchs-Saitenhexer Matias Kupiainen Platz. Die Anhängerschar war mit dem selbstbetitelten 2005er-Album nicht durchgängig zufrieden – kein Bombast, zu viel Groove und fortdauerndes Midtempo stellte Fans der ersten Stunde auf eine harte Probe.

Mit „Polaris“ gelingt STRATOVARIUS ein raumgreifender Schritt, der die progressive Ausrichtung von „Elements Part 1“ verbindet mit den flinken, eingängigen Nummern der früheren Werke. „Deep Unknown“ kommt mit modernen Keyboardsounds zu Beginn als gleichwohl dramatischer, wie auch wohlgelaunter Melodic-Track daher. Kotipeltos Gesang bekommt viel Chor-Unterstützung, was den Bombastfaktor erhöht. Ein moderates Gitarre-Keyboard-Duell im letzten Drittel mundet dem Frickel-Fan. „Falling Star“ startet mit geheimnisvollen, spacigen Keys – krachende, stehende Akkorde fallen ein, bevor der Song schließlich zu einem typischen, straighten Stampfer mutiert.

Düsterer, mit Marsch-Geräuschen hinterlegt, lässt es „King Of Nothing“ angehen. Das Riffing klingt fast modern, wieder sorgen Chöre für bombastische Stimmung – ein ungewöhnliches, schleppendes Keyboard-Solo im letzten Drittel lässt aufhorchen. „Blind“ dürfte Freunde der älteren Alben erfreuen, denn nach atmosphärischer Spinett-Intro wandelt sich der Song zu einer aggressiven, melodischen Speed-Nummer – das Mitgröhlpotential im Refrain ist beachtlich. „Winter Skies“ schreitet gemessenen Schrittes, Kotipeltos klarer Gesang thront imposant über allem und ein ruhig-romantischer Pianomittelteil geht schließlich in ein gefühlvolles Gitarrensolo über – eine gelungene Halbballade!

Als Kontrast folgt mit „Forever Is Today“ eine fröhliche, schnelle Abgehnummer – „leave my worries behind“ singt Kotipelto – das klingt genauso, als würde mit diesem Song der Frust der Vergangenheit abgeworfen werden. Das darauf folgende „Higher We Go“ schlägt in einer ähnliche Kerbe, nimmt aber zwischenzeitlich immer wieder den Fuß vom Gaspedal. Majestätisch langsam geht es mit „Somehow Precious“ weiter, eine singende Clean-Gitarre trägt viel Melodie - dann nur noch Keyboard-Sounds und Ruhe: Die Singstimme übernimmt die tragende Rolle, bevor E-Gitarre und symphonisches Beiwerk dem Bombast frönen: Ruhige Passagen und Breitwandklänge führen den Song im stetigen Wechsel zu Ende.

Die „Emancipation Suite (Part 1: Dusk)“ ist ein mächtiger, epischer, orientalisch-symphonischer Kracher, wobei sich der Gesang steigert von nachdenklich-zurückhaltend bis zum typischen Cinemascope-Format. Mit kammermusikalischem Streicher-Beginn klingt das Album schließlich balladesk aus. Neuzugang Matias Kupiainen macht an der Gitarre übrigens einen großartigen Job – es ist ihm hoch anzurechnen, dass er die Songs trotz seines hohen technischen Könnens nicht mit wilden Soli zukleistert, sondern seine Fähigkeiten den Songs unterordnet und dennoch seine Spieltechnik nicht unter den Scheffel stellt.

FAZIT: STRATOVARIUS haben mit „Polaris“ auf den rechten Weg zurückgefunden und veröffentlichen ein Album, das in Sachen Abwechslung und Melodie durchaus an vergangene Glanzzeiten anknüpfen kann. Dabei leben die Finnen ihre symphonisch-progressive Ader aus, haben aber gleichzeitig genug melodische Abgehnummern in petto, um Fans der ersten Alben nicht vor den Kopf zu stoßen. Willkommen zurück im Leben!

Nils Herzog (Info) (Review 10273x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Deep Unknown
  • Falling Star
  • King Of Nothing
  • Blind
  • Winter Skies
  • Forever Is Today
  • Higher We Go
  • Somehow Precious
  • Emancipation Suite Part I: Dusk
  • Emancipation Suite Part II: Dawn
  • When Mountains Fall

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!