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Procession: Doom Decimation (Review)

Artist:

Procession

Procession: Doom Decimation
Album:

Doom Decimation

Medium: CD/Download
Stil:

Doom Metal

Label: High Roller /Soulfood
Spieldauer: 44:40
Erschienen: 27.10.2017
Website: [Link]

Kurz nach dem elften Jahrestag des Bestehens seines Steckenpferdes, das er zwischenzeitlich nach Europa verlagerte, kehrt PROCESSION-Mastermind Felipe Plaza in seine Heimat zurück, um einen neuen Strom zähfließender Songs für alle Lava-Anbeter in geordnete Klangbahnen zu gießen. "Doom Decimation" entstand also wieder im chilenischen Valparaiso, verzeichnet jedoch keine merkliche Veränderung, wie man sie auch in Hinblick auf die umgestellte Besetzung der Band hätte erwarten können.

Die unverbesserlich orthodoxen Doomer tun halt, was sie am besten können bzw. was Felipe wie kein Zweiter beherrscht. Sie zollen ihren überdeutlichen Vorbildern mit äußerster Würde Tribut, ohne nur einen Faktor innerhalb der gegebenen Formel zu ändern. Bereits im einleitenden Instrumental 'The Warning' wird klar, dass PROCESSION sehr viel klassischen Heavy Metal einfließen lassen, also auch sehr gerne einen Zahn zulegen und mit detailverliebter Hingabe Leads ausarbeiten. Natürlich steht die Gruppe damit insbesondere CANDLEMASS nahe, deren Epik und Pathos jedoch eine höchstens nebensächliche Rolle einnehmen.

Dies verhindert allein schon Plazas eher raues als operettenhaftes Organ, weswegen man, so man es darauf anlegte, vielleicht gerade so Ausreißer-Alben der Schweden zum Vergleich anführen könnte, etwa "From The 13th Sun" oder "Dactylis Glomerata". Andererseits schreiben PROCESSION dazu zu traditionelle Songs, bleiben also immer ein Stück weit vorhersehbar, doch das darf dem Fan recht sein, zumal sie sich gegen allzu lange Tracks verwehren. Wenn sich "Doom Decimation" also durch eines auszeichnet, dann spürbare Entschlackung auf allen Ebenen.

Ein Paukenschlag wie ihr zweites Album "To Reap Heavens Apart" wird PROCESSION wohl so schnell nicht mehr gelingen, einfach weil der Überraschungseffekt verwirkt und der stilistische Spielraum der Gruppe zu eng ist; sie wiederholt sich lediglich ein ums andere Mal auf gehobenem Niveau, und aktuell steht maximal effektive Entschlackung auf dem Programm. Vorhaben gelungen - und zwar ohne auf Hymnen zu verzichten

FAZIT: Das in der alten Heimat des Bandkopfs aufgenommene Material auf "Doom Decimation" adelt PROCESSION als Szene-Konstante und überdurchschnittliche Songwriter. Das halb schwedische Quartett (neben Zweitgitarrist Jonas Pedersen gehört der ehemalige IN-SOLITUDE- und GRAVE-PLEASURES-Drummer Uno Bruniusson zur Besetzung) pflegt quasi europäische Tugenden mit südamerikanischem Feuer, muss aber darauf achtgeben, sich langfristig nicht zu wiederholen. Noch perfekter als wie hier demonstriert kann man diesen Stil kaum spielen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3546x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • The Warning
  • When Doomsday Has Come
  • Lonely Are The Ways Of Stranger
  • Amidst The Bowels Of Earth
  • Democide
  • All Descending Suns
  • As They Reached The Womb
  • One By One They Died

Besetzung:

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