Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Tex Avery Syndrome: Wolfcity (EP) (Review)

Artist:

The Tex Avery Syndrome

The Tex Avery Syndrome: Wolfcity (EP)
Album:

Wolfcity (EP)

Medium: CD
Stil:

Hardcore Metal

Label: Finest Noise
Spieldauer: 20:30
Erschienen: 19.02.2016
Website: [Link]

Mit THE TEX AVERY SYNDROME beschreibt sich das hessische Quintett nicht nur selbst, sondern gleich seine gesamte Stilrichtung – unwillentlich, wenn man unterstellt, dass der Bezug auf den US-Trickfilm-Guru Tex Avery Individualität sichern sollte. Doch wieviele junge Bands aus dem Hardcore-Metal-Segment gibt und gab es immer schon, die nach einer Kombination aus Screwy Squirrel und schwerem ACME-Amboss klingen wollten, ohne sich dessen vielleicht selbst bewusst zu sein.

So ist die größte Leistung dieser Newcomer vielleicht die Gewahrwerdung und Ausformulierung ihrer Charakteristika. Wo andere sich hinter ihren Instrumenten einfach bloß wie Comicfiguren verhalten, reflektieren die Texaner, äh, Frankfurter / Offenbacher, ihren Status mit einem griffigen Bandnamen und Cartoon-Einspielern zwischen den Songs. Wobei letztere weniger eine Seltenheit als solche darstellen, sondern eher der Bezug zu Old-School-Zeichentrick überrascht – normalerweise sind es Peter Griffin, Cartman & Co., die zwischen den Zeilen grüßen.

Ein zusätzlicher Joker liegt außerdem mit Laura Gierl in der Hand. Eine hübsche Frontfrau (mit Zeug zur Frontsau), die überzeugend genug grunzen und shouten kann, dass Geschlechtsmerkmale völlig unsichtbar werden, ist zweifellos ein Verkaufsargument. Kein Wunder, dass sich die Band bei der Vermarktung auf ihre Sängerin konzentriert, die tatsächlich etwas aus der Masse ragt. Einschränkend ist natürlich zu sagen, dass technisch auch auf diesem Gebiet Luft nach oben besteht, aber das fällt nicht allzu arg ins Gewicht – schließlich liegen hier Ansprüche an einen guten, schnellen Samstagmorgen-Cartoon und nicht an ein Disney-Epos.

An der Baukastenform des Songmaterials ändert das freilich nichts. Relativ langweiliger Sound trifft auf Retortenriffs, die nur auf Härte aus sind - das ist Stoff, mit dem man sich die Rübe abdichten kann, der aber sicher nicht zur Inspiration beflügelt. Man hätte beim Tex-Avery-Versprechen vielleicht etwas mehr Hase und Igel erwartet oder ein paar verrückte Twists.

Nun, die gibt es immerhin bei der Verpackung. Es ist lange her, dass der Promo-Schreibtisch etwas von so liebevoller Gestaltung tragen durfte. Die CD, obgleich nur in einer Papphülle geliefert (das wird wohl bei einer Verkaufsversion anders sein), kommt in stilechter Vinyloptik mit schwarzer Unterseite und Rillenmuster auf der Front. Als Beilage gibt es einen braunen Briefumschlag, rundum bedruckt mit dem Bandlogo, Tropfenmustern, Frankfurter Poststempel, XXX- sowie Parental-Advisory-Stempel. Versiegelt ist er mit echtem Wachs (mit „T“-Stempel). Man traut sich gar nicht, das Ding zu öffnen…

FAZIT: Harter Standard-Metal zur Abreaktion und Moshpitbildung. Besonderheiten Mangelware, abgesehen von der Shouterin (äußerst rar sind die Stellen auf der Platte, in denen eine Ahnung von Weiblichkeit zutage tritt) und der CD-Beigabe. Mit immerhin einer Shakespeare’schen Fragestellung: Umschlag öffnen oder nicht öffnen…

Sascha Ganser (Info) (Review 4947x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Sink
  • Song For Edda
  • Zombination
  • Old Enough
  • How To Carry The World
  • Wolfcity

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!