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Local Bastards: Stumme Schreie (Review)

Artist:

Local Bastards

Local Bastards: Stumme Schreie
Album:

Stumme Schreie

Medium: CD/Download
Stil:

Deutschrock

Label: MetalSpiesser
Spieldauer: 44:28
Erschienen: 28.10.2016
Website: [Link]

Die LOCAL BASTARDS sind vier junge Männer aus Hessen, die mit Stumme Schreie nun ihr zweites Album veröffentlichen. Das Debut „Ohne jeden Zweifel“ hatten sie vor zwei Jahren noch in Eigenregie rausgebracht, mittlerweile haben sie aber die Unterstützung eines Labels gewonnen.
Die BASTARDS spielen geradlinigen, ehrlichen, oder - um es mit einem Modewort der heutigen Zeit auszudrücken - authentischen Deutschrock. Das ist zwar nicht sonderlich innovativ, vereint aber die Erfolgskomponenten, die man in diesem Genre braucht. So geht es auf dem Album ganz flott zur Sache, die Songs entwickeln guten Druck und gerade die Refrains, getragen von Sänger Julians rauer Stimme und, wie unter anderem beim Opener „Schluss mit lustig“, von starken Gangshouts unterlegt, sorgen für die Eingängigkeit der Lieder. Zugleich sind die Songs aber doch so abwechslungsreich, dass über die gesamte Länge des Albums hinweg keine Langweile aufkommt. Der Song „Was ich will“ fällt als düstere Halbballade aus dem bekannten Muster heraus und sorgt für weitere Spannungsmomente.
Bei dieser Sparte, die durchaus zur Eintönigkeit neigt (mir ist da noch ein sehr schlimmer OHRENFEINDT-Auftritt, die mal als Vorband der TOTEN HOSEN gespielt haben, präsent), ist damit schon viel gewonnen.
Während der Titeltrack sich des komplexen Themas sexueller Gewalt annimmt, herrschen ansonsten in den Texten die Deutschrock-Klischees vor. Da geht es dann darum, aufrecht durchs Leben zu gehen, sich nicht verbiegen zu lassen, andererseits aber auch um das Glücksgefühl mit Gleichgesinnten zu feiern. Außer dem Ausdruck einer diffusen Unzufriedenheit, der dann durch Eskapismus begegnet, lässt sich kaum eine politische Aussage auf dem Album finden.
Darüber, dass zu diesen Inhalten dabei manchmal eher mit dem Holzhammer gereimt wird und beispielsweise beim lyrischen Kleinod „Hackedicht ist Pflicht“ im vollen Ernst der Refrain „wir können es nicht lassen / uns volllaufen zu lassen“ ins Mikro gebrüllt wird, muss man dann wohl hinwegsehen. Ein Stück weit machen solche Unzulänglichkeiten aber auch den Charme des Ganzen aus.
Am Ende des Albums steht die Bandhymne „Local Bastards“. Dabei hat die Band den Song „Thank God For Jack Daniels“ der US-amerikanischen Band SEX SLAVES zurückgegriffen und dazu einen deutsch-englischen Text auf sich selbst geschrieben. So schließt „Stumme Schreie“ mit den Worten „Just listen to this song / and fuck the world“; und das fasst ganz passend die auf dem Album vorherrschende Attitüde zusammen.
Es ist gut vorstellbar, dass die Musik der LOCAL BASTARDS live eine noch stärkere Wirkung entfaltet. Im November gibt es diverse Möglichkeiten, die Band auf der Bühne zu erleben.

FAZIT: „Stumme Schreie“ ist ein kurzweiliges, überhaupt nicht stummes, Deutschrockalbum, auf dem hörbar wird, dass die LOCAL BASTARDS für ihre Musik brennen und mit Herzblut bei der Sache sind. Sie erfinden das Genre dabei nicht neu, es gelingt aber, griffige Songs zu schreiben, die die Hörer noch länger begleiten können.

Sebastian Triesch (Info) (Review 6052x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Schluss mit lustig
  • Rückgratlos
  • Keine Regeln – kein Problem
  • Auf euch
  • Terror für den Glauben
  • Hackedicht ist Pflicht
  • Wach auf
  • Was ich will
  • Hammermörder
  • Zeit für mich zu gehen
  • Local Bastards

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
joschi
gepostet am: 28.10.2016

User-Wertung:
11 Punkte

Bastards vs. Onkelz, hier setze ich mein Geld erst einmal auf "Stumme Schreie", weil
a) mir das Album richtig gut gefällt
b) die Onkelz (noch) kein neues Album auf dem Markt haben
c) die letzten Onkelz-Alben nicht an "Stumme Schreie" heranreichen
d) die Locas Bastards einen frischen Wind durch meine Lautsprecher blasen und
e) ich auf den Charakter von Kevin Russel keinen Bock habe
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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