Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Aynsley Lister: Eyes Wide Open (Review)

Artist:

Aynsley Lister

Aynsley Lister: Eyes Wide Open
Album:

Eyes Wide Open

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Blues-Rock, Soul, Singer/Songwriter und Pop

Label: Soulfood
Spieldauer: 66:14
Erschienen: 07.10.2016
Website: [Link]

Beginnen wir einfach mal mit dem Ende.
Oder besser gesagt, beginnen wir diese Review mit der letzten Seite des Booklets von AYNSLEY LISTERs „Eyes Wide Open“.
Wer tatsächlich noch glauben sollte, dass Downloads wirklich einer Musikkultur angehören, der würde diesen Satz wahrscheinlich nie lesen.
Darum gibt‘s ihn in dieser Kritik, samt dem Hinweis, dass der Satz auf einem Foto mit zwei richtig historischen Marshall-Boxen steht.
„Für mich gibt es keine wirklich perfekte Musik. Aber Musik kann dich an den Gefühlen packen und Geist, Seele und Körper durchschütteln. Dann hat sie dich wirklich erreicht und eine feste Verbindung zu dir.“
Wenn AYNSLEY LISTER diese Worte ausspricht, weckt er natürlich Erwartungen auf sein Album, bei dem man nicht nur die Augen, sondern auch die Ohren ganz weit offen haben sollte. Steht man dann noch auf echt handgemachte Rockmusik, die sich im Blues, Soul oder Pop mit grundsätzlich guten, emotionalen Texten wohlfühlt, dann werden die Worte des britischen Gitarristen, Sängers und Songwriters beim Hörer in Erfüllung gehen. Denn Lister ist eine leidenschaftlicher Perfektionist – das hört man „Eyes Wide Open“ in jeder einzelnen der fast 70 Minuten an.

Seit bereits 18 Jahren, sieben Studio- und drei Live-Alben sowie einigen ausverkauften Tourneen in ganz Europa ist AYNSLEY LISTER besonders im Blues aktiv und heimste für sein letztes Werk „Home“ aus dem Jahr 2013 gleich mehrere hochkarätige Preise ein: bei den britischen Blues-Awards 2014 wurde der Titeltrack „Home“ als "Song Of The Year“, Linsey selber als „Songwriter Of The Year“ und dann sogar noch als „Guitarist Of The Year 2015“ ausgezeichnet. Da musste sich AYNSLEY LINSEY natürlich viel Mühe geben, um bei seinem nächsten, sprich diesem Album das Niveau zu halten. Spielerisch einfach scheint ihm das auf „Eyes Wide Open“ zu gelingen, auch wenn er gut zwei Jahre daran tüftelte. Der gerade mal 39 Jahre alte Musiker klingt darauf endgültig wie ein alter Hase, der die ganze Blues-Generation von PETER GREEN über ALBERT KING bis ERIC CLAPTON, die er als seine Haupteinflüsse bezeichnet, anspruchsvoll fortsetzt. Und während ein Clapton langsam doch nur noch zum alten Eisen gehört, schmiedet Lister dieses eindrucksvoll zwischen Tradition und Moderne. Auch ein JOE BONAMASSA ist nicht wirklich besser als AYNSLEY LISTER, so sehr der auch fast überall in den Medien-Himmel gehoben wird.

Leister sagt zu seinem Album jedenfalls selber: „Ich wollte die Ungeschliffenheit und Energie einer Band beibehalten. Das heißt, so wenige Aufnahmen wie möglich machen und diejenigen mit dem meisten Spirit und der meisten Leidenschaft den technisch perfekten Takes vorziehen …“ Und dann kommt das Zitat, welches die letzte Booklet-Seite ziert, während im Vorwort, das uns beim Öffnen des Booklets begrüßt, noch zu lesen ist: „Das Album ist von mir über eine Welt geschrieben, wie ich sie sehe – mit weit offenen Augen.“

Zu einigen Songs gibt es zusätzliche Erläuterungen, wie „Il Grande Mafioso“, der aus Listers Leidenschaft für Gangster-Filme entstand und wirklich etwas von einem Soundtrack hat und aus dem Album hervorsticht. Oder dass die TOMMY CASTRO-Cover-Version von „Right As Rain“ für ihn so wichtig ist, weil er so lange er sich erinnern kann, ein echter Castro-Fan ist. Dazu sieht man ein Bild von den beiden im Booklet, bei dem sie nebeneinander stehen und jeder stolz die CD des anderen in die Kamera hält. Und auch dass der angebliche Bonus-Track „Hold You To It“ nur ein Spaß ist, weil er ihm eben kurz vor Fertigstellung des Albums einfiel und er ihm so sehr gefiel, dass er ihn in einem „Abwasch“ noch für das Album einspielte, während „All Of Your Love“, der das Album eröffnet, ein echter urwüchsiger Blues mit fetter Orgel und allem Blues-Drum-und-Dran ist!

FAZIT: Auf „Eyes Wide Open“ setzt AYNSLEY LISTER seinen Blues-Weg konsequent fort und ist nicht umsonst schon wieder für den „Bester Gitarrist“- und „Bester Sänger“-Preis des British Blues Awards 2016 nominiert. Nach diesem Album stehen seine Chancen jedenfalls ausgezeichnet.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4569x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • All Of Your Love
  • Everything I Have To Give
  • Il Grande Mafioso
  • Won‘t Be Taken Down
  • Time
  • Dishevelled
  • Troubled Soul (Intro)
  • Kalina
  • Handful Of Doubt
  • Right As Rain
  • Other Part Of Me
  • Stay
  • Hold You To It (Bonus Track)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Wolfhard Home
gepostet am: 27.10.2016

User-Wertung:
14 Punkte

Sehr schöne und inhaltlich zutreffende Besprechung eines wirklich gelungenen Silberlings.
Vor allem die Aussage bezügl. des Vergleichs mit Joe Bonamassa teile ich uneingeschränkt.

Keep on rockin´.....
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!