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The Psychedelic Ensemble: The Sunstone (Review)

Artist:

The Psychedelic Ensemble

The Psychedelic Ensemble: The Sunstone
Album:

The Sunstone

Medium: CD
Stil:

Symphonic Progressive Rock/Fusion

Label: Eigenpressung/Just For Kicks Music
Spieldauer: 62:34
Erschienen: 27.03.2015
Website: [Link]

Das fünfte Album des PSYCHEDELIC ENSEMBLEs beginnt wie die Bewerbung für einen monumentalen Fantasy-/Horrorfilm-Soundtrack. Orchestrale Klanglandschaften werden entworfen, es braut sich etwas zusammen am Horizont. Hinter den die Wikinger hinaus schauen und segeln konnten. Damit sie ohne Kompass auf dem Wasserweg nicht verlorengingen, brauchten die Nordmänner etwas zum Navigieren. Der Stand der Sonne ist hilfreich, aber noch besser klappt‘s mit den legendären Sonnensteinen. Denen hat das hinter dem Pseudonym THE PSYCHEDELIC ENSEMBLE steckende Mastermind sein Album konzeptionell gewidmet. Zumindest einem davon. Ist mal was anderes als Einhörner, Jesus, Zeitmaschinen, Garten-Partys und dem Narren sein Hofstaat.

Wir nehmen es mäßig erregt zur Kenntnis, ebenso, dass die – nicht allzu üppigen – Gesangsparts von Mr. Ensemble (ein etwas blasserer Ian Anderson), Ann Caren (von fragil bis kräftig) und C. Francis (ich vermute es ist NICHT die Connie) trefflich vorgetragen werden. Was bei der komplexen, abwechslungsreichen Musik des gesamten PSYCHEDELIC ENSEMBLEs gar nicht so simpel scheint. Womit wir wieder beim Soundtrack wären. Der nach der kurzen Einleitung Platz macht für ein Kollektiv, dass sich mit Verve und Enthusiasmus zwischen keyboardlastigem Sinfonik-Prog und fusioniertem Jazz-Rock seine Bresche schlägt. Und STEPPWENWOLF Michael Wilk darf mitunter an der Hammond Orgel für Classic-Hard-Rock-Feeling sorgen.

SO ergibt das echte Orchester natürlich ebenfalls Sinn: Als Wegbegleiter der Nachfahren des MAHAVISHNU ORCHESTRA und dessen hymnischer „Apocalypse“. Dazu gesellen sich deftige RICK WAKEMAN-Tastenklänge, ohne Hang zu eistanzenden Rittern, beziehungsweise im gewählten Kontext, Wikingern on Ice. Die Gitarren setzen relativ scharfe Akzente dagegen, die Gefahr allzu harmonischen Säuselns im sinfonischen Meeresschaumbad fällt damit obendrein flach.

Ein polyphones Avantgarde-Spektakel ist „The Sunstone“ nicht geworden. THE PSYCHEDLIC ENSEMBLE hat keine Angst vor schrägen Passagen, kann aber ebenso in Ruhe Luft schöpfen und ein bis zwei Gänge runterschalten. Dann wird es pastoral, folkig, und ein wenig wehmütiger Schmuseprog für gemütvolle Minuten wird ebenfalls geboten. Wobei nie lange gerastet wird, die Frickelabteilung hat keine Chance Rost anzusetzen.

Die KING CRIMSON-Einflüsse der früheren Alben sind etwas in den Hintergrund gerückt, stattdessen finden sich in manchen Gesangspartien Verweise auf JETHRO TULL in den Spätsiebzigern („A Hundred Years On“, „Back To The Sea“), YES während ihrer „Close To The Edge“/„Relayer“-Phasen sowie die Jazz-Rock-Front vom bereits erwähnten MAHAVISNU ORCHESTRA, über RETURN TO FOREVER bis zu STOMU YAMASHTA’S GO. All diese Parts, inklusive des Orchesters, werden stimmig verwoben zu einem komplexen Gesamtwerk, das sich sicher zwischen Jazz und Prog bewegt, der Vergangenheit bewusst, ohne zum bloßen Zitatfriedhof zu werden.

FAZIT: Auf „The Sunstone“ navigiert THE PSYCHEDELIC ENSEMBLE zwischen großformatigem Retro-Prog, Jazz-Rock und Soundtrack-Anleihen kompetent und launig hin und her, ohne sich zu verirren. Ein Dank an den Sonnenstein.

Jochen König (Info) (Review 3868x gelesen, veröffentlicht am )

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12 Punkte
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Tracklist:
  • Prologue-The Voyage
  • The Sunstone
  • The Siren's Spell
  • The Storm
  • A Hundred Years On
  • Sun Mad
  • Digging Up the Past
  • The Quake
  • Gaze
  • Endgame
  • Back to the Sea

Besetzung:

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