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The Psychedelic Ensemble: The Tale Of The Golden King (Review)

Artist:

The Psychedelic Ensemble

The Psychedelic Ensemble: The Tale Of The Golden King
Album:

The Tale Of The Golden King

Medium: CD
Stil:

Königlicher Retro-Prog-Rock eines Anonymus

Label: Eigenvertrieb / Glowing Sky Records
Spieldauer: 72:09
Erschienen: 08.11.2013
Website: [Link]

Ein Wunder ist geschehen!
Ein erneutes Wunder ist geschehen!
Das geheimnisumwitterte Ausnahmetalent hinter dem PSYCHEDELIC ENSEMBLE, ein amerikanischer Multiinstrumentalist, Komponist, Produzent und Texter, schlägt wieder zu. Diesmal mit der wahren Geschichte um den „Goldenen König“, die, genauso wie die drei vorherigen Alben, wieder in einer konzeptionellen Story verpackt und reichhaltig, sehr anspruchsvoll von unserem Multitalent, unter Zuhilfenahme von YIMIN LI, illustriert wurde. Und genauso wie in den vergangenen vier Jahren und drei Alben ist auch die Musik wieder der progressive Hammer, wie ihn derzeit nur noch THE TANGENT hervorzuholen versteht, nachdem die FLOWER KINGS oder SPOCK'S BEARD höchstens mit einem Plastehämmerchen auf den Noten rumklopfen. Immer, wenn man gerade glaubt, dass sich der progressive Retro-Rock festläuft, dann erscheint wie aus dem Nichts ein neues Album von THE PSYCHEDELIC ENSEMBLE und bläst in 70 Minuten alle Prog-Ängste spielend davon!

Der musikalische Tausendsassa „Mr. Anonymus“ legt den altehrwürdigen Prog-Göttern von PINK FLOYD über YES bis EMERSON, LAKE & PALMER den modernen Musik-Tropf an und haucht unseren Erinnerungen an „Meddle“, „The Gates Of Delirium“ und „Brain Salad Surgery“ neues Leben ein, wobei sich allerdings auch manchmal ein paar zu plastisch-künstlich klingende Keyboard-Sounds dazwischenmogeln. Ein Problem, das nicht wirklich neu bei THE PSYCHEDELIC ENSEMBLE ist.

Doch dafür wurde ein anderes, weitaus schwerwiegenderes Problem beseitigt – die „Drums aus der Dose“ gibt es nicht mehr. Endlich sind sie „echt“, genauso wie all die neuerdings nicht nur von unserem Solo-Multi-Wunder eingespielten Instrumente, für die er sich echte Hilfe bei vielen professionellen Streichern holt. Genau die Zutaten, die das neuste Album von CHRIS zu einem neoprogressiven Ausnahmewerk werden ließen, überraschen uns nun auch bei dem anonymen Prog-Ami. Und sie tun der Musik von „The Tale Of The Golden King“ genauso gut wie „Days Of Summer Gone“.

Hinzu kommen die vielen Sänger, die „The Tale Of The Golden King“ zusätzlich veredeln und beispielsweise auf „The Prophecy Of The Seer“ sogar hintergründig an eine Kombination aus floydianischen „Great Gig In The Sky“-Gesängen treffen auf die „Pictures“ von ELP plus knallharten TANGENT-Eskapaden erinnern. Kein Wunder, denn auch die Geschichte hinter diesem Song und dem gesamten Album rund um den Kampf des großen Königs um sein goldenes Königreich, das trotz all seinem Reichtum durch die Königin der Sorgen bedroht und gefährdet wird, klingt genauso aufregend wie die Musik.

Mittelalterliche Klänge sind bei dieser Thematik natürlich selbstverständlich. Nach dem bedrohlichen Beginn in „Ouverture – Our Great Kingdom“ mit Streichern, akustischen Gitarren, die in E-Gitarren übergehen, sowie Keyboard-Bombast plus eindeutigen YES-Anleihen beginnt die Geschichte richtig Fahrt aufzunehmen und sich auf die große Schlacht „The Battle“ zuzubewegen. Bläser kündigen diese an, genauso wie treibende Schlagzeugrhythmen, die endlich nicht mehr aus der Dose kommen – ein dicker Pluspunkt dafür! Wenn sich dann auch noch durch den faszinierenden Gesang von ANN CAREN, die irgendwoher ANNIE HASLAMs Stimmbänder geerbt haben muss, was sie auf „The Queen Of Sorrow“ und „Great Day“ überzeugend unter Beweis stellt, auch noch dieses RENAISSANCE-Gefühl einstellt, dann macht dies CD nicht nur Spaß, sondern sie verlangt einem Hochachtung ab.

Vorrangig durchdringt das gesamte Album der Einfluss musikalischer YES-Ideen. Aber auch Flöten und Hörner, die sich auf „The Golden King“ zu einer klassischen Symphonie mit Streichern erheben, verleihen der Musik einen außergewöhnlichen Reiz. „Save Yourself“ überrascht dann mit einer schwer psychedelischen Breitseite, die an ganz frühe PINK FLOYD gemahnt. Und nachdem die große Schlacht geschlagen ist, erwartet uns der „Great Day“, der nach RENAISSANCE klingt, die sich an den Keyboards mit RICK WAKEMAN verstärkt haben.

Im dreiteiligen „Finale ...“ verirren wir uns gleich am Anfang dann doch tatsächlich auf eine MIKE OLDFIELD-goes-Klassik-Scheibe, die plötzlich nicht nur durch die Flöten, sondern tatsächlich auch den Gesang in alte JETHRO TULL-Zeiten übergeht, die vom PSYCHEDELIC ENSEMBLE in die Gegenwart befördert werden, bis sie irgendwann in entfernten, floydschen „Echoes“ verhallen.

Leider ist die Produktion noch immer nicht ganz ausgereift und konzentriert sich zu stark auf die Höhen, während sie ein paar bassvollere Momente vermissen lässt. Ein kleiner Wermutstropfen auf einem ansonsten schwer beeindruckendem Retro-Prog-Album voller Geheimnisse.

FAZIT: Willkommen am Hof des goldenen Königs, der erst durch den progressiven Ausnahmerock des PSYCHEDELIC ENSEMBLEs seine wahre Größe und Macht erreicht!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 7231x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Overture – Our Great Kingdom
  • The Prophecy Of The Seer – The Transformation Of The King
  • The Golden King
  • Captive Days
  • The Queen Of Sorrow
  • Save Yourself
  • Make A Plan – Golden Swords
  • The Battle
  • Great Day
  • Finale – Arise! – Great Kingdom

Besetzung:

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