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J.B.O.: Nur die Besten werden alt (Review)

Artist:

J.B.O.

J.B.O.: Nur die Besten werden alt
Album:

Nur die Besten werden alt

Medium: CD
Stil:

Fun Metal

Label: AFM Records
Spieldauer: 50:55
Erschienen: 15.08.2014
Website: [Link]

Die Shitstormkatapulte sind bereits in Stellung gebracht: „Nur die Besten werden alt“, das zehnte Studioalbum der fränkischen Frohnaturen von J.B.O., vereint wieder einmal alles, was die lautstarken Spaßverweigerer seit jeher verurteilen. Allerdings: Wer die Band bis hierher abgöttisch geliebt hat, der wird auch an „Nur die Besten werden alt“ seinen Spaß haben.

Wie mit den meisten Vorgängeralben bietet sich auch das neueste J.B.O.-Werk für eine kombinierte Plus-/Minus-Kritik anbieten. Wer sich einigermaßen unvoreingenommen mit dem Album beschäftigt und seinen warnenden Zeigefinger aus Stahl – der sich bei näherem Betrachten meistens doch nur als Stock im Allerwertesten entpuppt – mal außer Betrieb lässt, der muss attestieren, dass zumindest in punkto Produktion und Arrangements die Herren Vito, Hannes und Co. eine Arbeit abliefern, die internationalen Maßstäben genügt. Auch in Sachen Abwechslungsreichtum bietet „Nur die Besten werden alt“ die ganze Palette vom Schunkelschlager über Uptemporocker bis hin zur Ballade. Die Metal-Hommage „Vier Finger für ein Halleluja“, mit Abstrichen „Mittelalter“ und seine spitzzüngigen Angriffe gegen Bands wie SALTATIO MORTIS oder FEUERSCHWANZ, „Die Waldfee“, „Die Antwort“, das textlich zwar arg platte „Ein Zipfel vom Glück“ mit Feuerzeug-Romantik und vor allem das abschließende, treibende „Jung, dumm und besoffen“ sind gut- bis erstklassige Rock-/Metalhits – die sich, auch das hat mittlerweile Tradition bei JBO, eher aus den eigenen Stücken rekrutieren als aus den Coverversionen.

Und damit wären wir schon bei der Rubrik „Minus“ angekommen: Die Coverversionen. Die J.B.O.-Version von „Schools Out“ (ALICE COOPER) nimmt man noch routiniert hin, obwohl man schon arg ächzen muss, bei „Live Is Life“ (hier: „Death Is Death“) nähert man sich im Sturzflug der Niveaugrenze, die kaum mehr über Teppichkantenhöhe liegt, „These Boots Are Made For Walking“ („Das Bier ist da zum trinken“) würde man eigentlich schon nicht mehr als 15-Jähriger beim ersten Vollrausch gut finden, und für die „Mambo No. 5“-Verwurstung „Metal No. 666“ gehört dem Vierer eigentlich die Lizenz zum Musizieren entzogen. Die mehr oder minder „spaßigen“ Zwischenspielchen (von denen es gleich sieben Stück inklusive des unvermeidlichen „Hidden Tracks“ gibt) nerven schon nach dem ersten Hördurchgang, animieren bei jedem weiteren Durchgang direkt zum Skippen; textliche Unverschämtheiten („Sakradi, mei Sack is hi“) und unglaubliche Infantilität ziehen die Bewertung weiter in den Keller.

FAZIT: Nein, es ist nicht alles rosa, pardon, schwarz oder weiß bei J.B.O.. Es gibt – wie auf fast allen Alben – hochwertige Songs, die auch ohne alkoholgeschwängerte Wacken-Partyzelt-Atmosphäre funktionieren. Im Falle von „Nur die Besten werden alt“ hätte es allerdings eine EP mit sechs Songs getan. Der Rest ist leider ein Fall für die metallische Restmülltonne. Schade, denn mit dem letzten „Killeralbum“ zeigte die Formkurve deutlich nach oben. Für die Band, die nach drei Alben in Eigenregie erstmals bei AFM Records veröffentlicht, gibt es nach Platz 3 allerdings nur ein Ziel: Die Pole Position in den Charts. Was nach POWERWOLF allerdings noch einmal eine andere Dimension erreichen würde, wenn es denn so käme…

Lothar Hausfeld (Info) (Review 9310x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Vier Finger für ein Halleluja
  • Death Is Death
  • Ansage
  • Sakradi, mei Sack is hi
  • #
  • Das Bier ist da zum Trinken
  • Schule aus
  • Der sechste Sinn
  • Was würde Jesus tun?
  • Mittelalter
  • Aberglaube
  • Die Waldfee
  • Und dann hörst du J.B.O.
  • McDeath
  • Metal No. 666
  • Die Antwort
  • Zeitansage
  • Ein Zipfel vom Glück
  • Jung, dumm und besoffen

Besetzung:

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