Die von der Geige zur Slide-Gitarre gekommene Finnin ERJA LYYTINEN begeht mit "The Sky Is Crying" einen Tribut an den großen Elmore James, was ihr unabhängig von der Frage, ob man noch mehr Blueser(-innen) braucht, die Blueser covern, sehr gut gelingt.

Lyytinen streift in ihren Interpretationen nämlich soweit möglich immer mal wieder auch andere Genres und Blues-Verwandte Befindlichkeiten, wobei ihr eine ausladende Backing-Band zugute kommt. "Got To Move" etwa kokettiert verhalten mit frühem R 'n' B beziehungsweise Seventies-Funk, das total entschleunigte Titelstück wird in dieser Form zur packenden Elegie, der die Künstlerin mit ihrer gewaltigen Stimme zusätzlichen Schmiss verleiht, und 'Something Inside Me' kommt gospelig daher. Der Live-Bonus "Dust My Broom" am Ende rockt dann sogar in Teilen ganz ordentlich und schließt den Kreis zum eröffnenden "Person To Person.

Das eigene Instrumental-Gewächs "Erja's Contribution To Jazz" kommt verschmitzt virtuos daher, wohingegen "King Of The Slide Guitar" in seiner countryesken Anmutung mit kitschigem Text eher eine kuriose Fußnote bleibt. Handwerklich ist dieser Track aber genauso klaglos ausgefallen wie der ganze Rest.

FAZIT: Frau bluest mit Ansage nach klarem Vorbild und reüssiert in puncto Ausführung, darf es demnächst aber gerne wieder eigenständig krachen lassen. Eine ausgezeichnete Komponistin ist ERJA LYYTINEN schließlich selbst schon länger. Der Gehuldigte Elmore James wäre stolz auf sie.