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Soniq Theater: The Third Eye (Review)

Artist:

Soniq Theater

Soniq Theater: The Third Eye
Album:

The Third Eye

Medium: CD
Stil:

Progressiver Keyboard-Rock

Label: Eigenvertrieb (als CD und kostenloser Download)
Spieldauer: 59:22
Erschienen: 22.09.2003
Website: [Link]

Eine alt hergebrachte Weisheit lautet: „Aller guten Dinge sind drei!“ - das gilt glücklicherweise nicht für die Alben von SONIQ THEATER, dem liebevoll-leidenschaftlichen Musikprojekt von ALFRED MUELLER, das es bisher auf insgesamt elf Veröffentlichungen gebracht hat. „The Third Eye“ ist unschwer erkennbar die Nummer 3 in dieser Reihe. Auch hier beweist sich Mueller mal wieder als Universaltalent, indem er die Musik nicht nur alleine einspielt, aufnimmt und komponiert, sondern sie auch mixt und mastert. Dabei erreichen seine Aufnahmen ein Niveau, das dem von namhaften Studios in keiner Weise nachsteht.

Mitunter kommt die Frage auf, warum das Album „Das dritte Auge“, nicht aber „Das dritte Ohr“ heißt, bei der Vielzahl der unterschiedlichen elektronischen Musikeinflüsse, denen unsere Gehörgänge beim Lauschen dieser Musik ausgesetzt sind. Auch wird spätestens nach dem dritten SONIQ THEATER-Album klar, dass ALFRED MUELLER mit seiner Musik einen ständigen Spagat zwischen elektronischer Musik und progressivem Rock vollführt. Vergleiche zu einem KLAUS SCHULZE, TANGERINE DREAM oder dem ganzen Solo-Kram von EDGAR FROESE ziehen auf „The Third Eye“ einfach nicht mehr. Auch RICK WAKEMANs Einfluss, den ich zuvor immer so gern im Vergleich zu Mueller nannte, ist nur noch ansatzweise erkennbar. Dafür schleichen sich plötzlich durch den Dschungel der schwarzen und weißen Tasten die Japaner, die der elektronischen Musik neue Einflüsse, eben experimentellere und rockigere, einhauchten. Und damit meine ich nicht KITARO, sondern TOMITA und STOMU YAMASHTA, der mit seinem Projekt GO (mit MICHAEL SHRIEVE, STEVE WINWOOD, KLAUS SCHULZE & AL DI MEOLA) Begeisterungsstürme auslöste.

Bereits „The Anger Of Zeus“ rockt mehr los als dass es elektronisch verspielt und verkopft klingt. Auf „Inner Visions“ und „Sleeping Beauty“ gibt’s sogar eine leichte Prise Gesang geboten, während „Vamos A Ver“ mit Vocal-Samples von einer gewissen Suzann aufwartet und die Keyboards extrem nach härteren E-Gitarren klingen, hinzu kommen noch einige Einlagen, bei denen man glaubt, dass PIERRE MOERLEN seinen GONG ausgepackt hätte, um mal nicht MIKE OLDFIELD, sondern ALFRED MUELLER zur musikalischen Seite zu stehen.

Leider verstecken sich aber auch ein paar Ausrutscher auf der dritten Mueller-Langrille, wie beispielsweise „The Coronation“ mit seinem Tra-La-La-Rhythmus und blechernen Konserven-Drums oder „Bilbo Is Back“ mit 80er-Jahre-Disco-Rhythmen und einer kleinen Popcorn-Einlage. Beide Songs passen sich definitiv nicht ins Gesamtkonzept des Albums ein, dessen Höhepunkt mit dem Zehnminüter „Lumania“, einem symphonisch angehauchten E-Prog-Rock-Song, erreicht wird und locker für die zwei kürzeren Titel entschädigt.

Es gibt viel zu entdecken auf „The Third Eye“ - vielleicht hat ja gerade deshalb das Album diesen Titel verpasst bekommen, selbst wenn man sich bei dieser musikalischen Entdeckungsreise lieber ein „Third Ear“ wünschen würde.

FAZIT: Nach drei Alben ist es wohl klar. ALFRED MUELLER ist ein Aussteiger, ein Einzelgänger, ein fast penibler Perfektionist, der musikalisch an sich und keinen Anderen glaubt. Darum brettert er hier im Alleingang ein progressives Keyboard-Album raus, das locker die Höhen der deutschen elektronischen Musik erklimmt, allerdings immer mit einem seitlichen Blick auf die progressive Rockmusik. Und weil er in erster Linie an sich und nicht an den marktwirtschaftlichen Nutzen solcher Musik glaubt, darf man das Album sogar ohne Weiteres auf seiner Seite downloaden oder zu einem Spottpreis käuflich bei ihm erwerben. Ein herrliches Angebot!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4261x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Anger Of Zeus
  • Bilbo Is Back
  • Vamos A Ver
  • Skydiver
  • Once Upon A Time
  • The Coronation
  • Inner Visions
  • Meta Luna
  • Sleeping Beauty
  • Desperado
  • Lumania
  • Peace Piece

Besetzung:

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