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Soniq Theater: a SECOND of ACTion (Review)

Artist:

Soniq Theater

Soniq Theater: a SECOND of ACTion
Album:

a SECOND of ACTion

Medium: CD
Stil:

Progressiver Keyboard-Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 57:44
Erschienen: 04.09.2002
Website: [Link]

Dieses war der erste „SONIQ THEATER“-Streich und der zweite folgt sogleich!
So oder ähnlich müssen die Gedanken im Max- und Moritz-Sinne des ehemaligen RACHEL'S BIRTHDAY-Keyboarders gewesen sein, als er seinem ersten, in völliger Eigenproduktion entstandenen, Album aus dem Jahr 2001 ein Jahr später „a SECOND of ACTion“ folgen ließ. Und schon hier kündigt sich eine Tradition an, die bis zum heutigen Zeitpunkt ungebrochen blieb: „Jedes Jahr ein eigenes Album zu veröffentlichen, das in kompletter Eigenregie eingespielt und produziert wird bzw. wurde und das ALFRED MUELLER zum kostenlosen Download oder für einen lächerlichen Preis als CD unter seiner Homepage www.soniqtheater.de anbietet. Selbst die einfach gestaltete und sich oft nur durch farbliche Veränderungen vom Vorgängeralbum unterscheidende 'Verpackung' ist dabei Programm!“

Ähnliches gilt natürlich auch für die Musik auf den nunmehr elf Silberlingen. Und wem bereits „Soniq Theater 1“ gefiel, für den wird auch die Anschaffung aller weiteren Alben bis zur 2011er Ausgabe „Force Majeure“ immer wieder eine Entdeckung sein, die Hörgewohntes mit der einen oder anderen Überraschung verbindet, um sich dem Vorwurf ständiger Wiederholungen zu entziehen! ALFRED MUELLER hat ein Keyboarder-Händchen für Musik, die sich zwischen dem elektronischen Bombast von ELP und MAGELLAN bewegt, allerdings ohne wirklichen Gesang, wenn man einmal von einigen Stimmen-Samples absieht.

a SECOND of ACTion“ beginnt mit Pferdegetrappel, so als würden ALAN PARSONS PROJECT ihr Album „Gaudi“ eröffnen. Auch die anfänglich recht poporientierte Musik weckt Erinnerungen an besagte Band. Allerdings nur zweieinhalb Minuten lang – denn nun kommt Härte ins Spiel, die Dynamik steigert sich und ein elektronisches Schlagzeug drückt mächtig aufs Tempo, das dann wiederum von einem klassisch klingenden Piano zurückgefahren wird. Schon in „The Gold Rush“ bekommt der Hörer einen Eindruck von dem, was ihn das gesamte Album lang erwartet ... nämlich der Versuch, ausschließlich mit Keyboards und elektronischem Instrumentarium ein progressives Rock-Album, das sich zwischen Bombast und Filigranem, Melodielastigkeit und (leider auch manchmal etwas) Monotonie, Härte und Entspanntheit bewegt, zu schaffen.

Höhepunkte auf dem 2. Soniq-Theater-Album sind eindeutig die überraschenden, mitunter für ein Keyboard-Album untypischen Momente, wenn plötzlich Bläsersätze, recht gelungene Gesänge bzw. Samples, ein Spinett oder „akustische Töne“ (Die natürlich elektronisch erzeugt sind!) auftauchen. Das hat was, allerdings nur für diejenigen, die wirklich Musik aus der Konserve mögen.

Und ein wenig gehässig möchte ich feststellen, dass ich mir früher fast alle Solo-Alben von RICK WAKEMAN angeschafft habe, weil er eben DER (!) Keyboarder bei YES war. Wie oft habe ich diese Anschaffungen bereut, weil einige dieser Keyboard-Alben gänzlich unerträglich langweilig waren. Andere dagegen, wie das „Six Wives Of King Henry“-Album, waren großartig. Bei WAKEMAN wusste man nie so genau, woran man war – anders sieht es bei ALFRED MUELLER aus. Der Mann steht zu seinen Keys und dem, was er alles aus seinen elektronischen Freunden herausholen kann, ein beständiges Hin und Her vorausgesetzt. Und das ist deutlich mehr als die eine oder andere WAKEMAN-Scheibe!

Übrigens schließt „a SECOND of ACTion“ der Titel „Phoenix“ ab. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand, aber das Jahr 2001 war recht schicksalhaft, da ein gewisser Osama Bin Laden seine „göttliche Himmelsbotschaft“ in Form von zwei Passagierflugzeugen in Richtung New Yorker Twin Towers schickte, um auch mal den Amerikanern zu zeigen, dass „In God We Trust“ nicht gleichzusetzen ist mit „Alles Gute kommt von oben!“ - und ähnlich wie der Phoenix aus der Asche stieg, erging es damals wohl auch vielen Amerikanern. Deshalb widmete ALFRED MUELLER seinen letzten Titel den „Opfern des 11. Septembers 2001“. Wenn man nur einmal darüber nachdenkt, wie viele unzählige weitere Opfer in der amerikanischen Antwort auf „Nine-Eleven“ folgten, dann hätten wir uns viel sparen können, wenn die Spezial-Einheiten ein wenig früher Mr. Bin Laden eine Kugel in den Kopf gejagt hätten, anstatt gegen ein ganzes Land Krieg zu führen.

„Phoenix“ ist der Beweis dafür, dass sogar ein Keyboard-Album Erinnerungen wach halten kann! Ein gelungener, wenn im Grunde auch trauriger Schluss!

FAZIT: Getreu dem Grönemeyer-Motto: „Bleibt alles anders“, klingt auch das zweite Album von SONIQ THEATER ähnlich wie das erste, aber trotzdem auch irgendwie anders. Ein Ausflug auf den weißen und schwarzen Tasten durch die Schönheiten progressiver Rock-Musik!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3862x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • The Gold Rush
  • Elephant Race
  • Marakanda
  • Centaurus
  • Way To Karakorum
  • Transsiberian Railroad
  • Seventh Crusade
  • Nocturno
  • Halcyon Days
  • Gulliver's Travels
  • Bon Voyage
  • Phoenix

Besetzung:

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