Irgendwie ist es schön zu wissen, dass einige Bands die moderne Technik für den Teufel höchstpersönlich halten. Und mal ehrlich: Wie würde das DERTYBIRD-Debüt „Pure Analog“ denn klingen, wenn es durch unzählige Mikrochips gewandert wäre? Bestimmt nicht so bodenständig und echt wie vorliegendes Resultat.

Das Quartett aus Austin, Texas, gefrontet von Clayton Colvin, den Mann mit der klaren und doch rauchigen Stimme, lebt und liebt die klassische, uramerikanische Rockmusik, irgendwo zwischen den ALLMAN BROTHERS, JIMI HENDRIX, GOV'T MULE und den BLACK CROWES. Fertig, aus, einfach nur lässiger, bluesigeer Stoff, relaxt und sympathisch, warmherzig und kumpelhaft, ohne Schnick, ohne Schnack. Hier ein paar flirrende Hammonds und Wurlitzers, dort ein paar Backings, und immer wieder Slidegitarren und die typischen Southern Rock-Riffs, wie sie nur Südstaatler derart authentisch hinbekommen.

FAZIT: Nein, neu ist hier absolut gar nichts. Soll es das? Ist Neuerfindung stets ein Qualitätskriterium? Papperlapapp, denn so etwas ist absolut zweitrangig, wenn man solch gefühlsechte Musik spielt, wie DERTYBIRD es tun. Okay, etwas Emanzipation von den Inspiratoren täte sicherlich auch dieser Band gut, aber hey, manchmal sollte man die Dinge einfach mal so nehmen, wie sie kommen...