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Convertible: ALH84001 (Review)

Artist:

Convertible

Convertible: ALH84001
Album:

ALH84001

Medium: CD
Stil:

Singer-Songwriter with a difference

Label: Konkord / Broken Silence
Spieldauer: 44:49
Erschienen: 29.10.2010
Website: [Link]

Hans Platzgumer, Buchautor und wohl am weitläufigsten als zeitweilige Sauerfrucht bei DIE GOLDENEN ZITRONEN bekannt - machte und macht viel Musik, umd mit CONVERTIBLE zweifelsfrei auch gute, obgleich eigenwillige. Immerhin: Wer will schon ein weiteres happy-go-lightly Akustikfolk-Album, das jemand bei hippen Plattenfirmen als gewollt "Indie" durchgedrückt hat?

Dafür sind Platzgumers Texte ohnehin zu anders, die Songs eher fragmentarisch (ohne den Eindruck zu vermitteln, es fehlte etwas) und die Euphorie zu gedämpft. Allerdings herrscht nicht allerorts Trübseligkeit; vielmehr tönt "ALH84001" stimmungsmäßig so abwechslungsreich, wie die Meinung bezüglich des titelgebenden Meteroitenfragments auseinandergehen: Beweist der Fund, dass Leben auf dem Mars existiert - beziehungsweise: Ist wirklich alles Gold, was glänzt, und im Umkehrschluss die Welt so schlecht, wie Pessimisten sie andauernd machen? Lapidar gesagt klingt die Scheibe "erwachsener" als herkömmliche Leisetreterscheiben, welche vornehmlich von juvenilen Menschen in Kinderzimmern fabriziert werden, die sich oft auf masturbatorische Art im Selbstmitleid suhlen. Demzufolge hoppelt "Ride" eröffnenderweise auch nicht auf erdachten Pferden, sondern sitzt fest im Sattel, wiewohl die Inszenierung - auch in den folgenden Tracks - dem Hörer keinen Hufeneisenabdruck verpasst. Versponnen bei spartanischer Instrumentierung klingt das, was man während "Shapes Collide" vernimmt, positiv unfertig und volkstümlich, wenn auch nicht primitiv. Aufs Land verweisen auch die verwendeten Ukulelen, Bouzoukis sowie das einstweilige Georgel nebst Streichern. Weiß man um die österreichische Provenienz des Strippenziehers, passt dies irgendwie zum Klischee von mutmaßlicher Zurückgezogenheit und dem Eigensinn unserer südlichen Nachbarn.

Was diese perfekte Platte für die zweite Jahreshälfte abrundet, sind die wenigen, aber umso effektiveren Ausbrüche aus der Heimeligkeit, die mit dem wegen der selten zu hörenden Drums dichter wirkenden "Skunks & Porcupines" sowie dem wuchtigen, fast Sixties-Beat-mäßigen "Pan Lives" (eigentlich nur als Bonustrack aufgeführt) zur Sprache kommen.

FAZIT: CONVERTIBLE fahren die akustische, aber keine selbstgefällige Trauerschiene auf der Route zur vermeintlichen Selbstfindung wie die "Künstler" die noch nicht lange genug auf der Welt sind, um dieses Unterfangen mit Erfolg zu wagen. Die Kompositionen sprechen für die Erdung ihrer Erzeuger, regen das Gefühl des Hörers an und erscheinen allein vom nüchtern musikalischen Standpunkt betrachtet originell und unvorhersehbar, jedoch nicht gewollt spinnert - alles entspannt also, aber nicht selbstgefällig sondern ganz so, dass es dem staunen und sich berühren lassen wollenden Musikfan pläsiert.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4727x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Ride
  • Shapes Collide
  • Whose Woods Are These
  • Please Please Please Let Me Get What I Want
  • Know
  • Skunks & Porcupines
  • Space Between
  • Killing Song
  • Coming Your Way
  • If
  • Needles
  • No Time
  • A Vow
  • Pan Lives
  • Lovesong

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Chris [MR]
gepostet am: 16.02.2011

User-Wertung:
11 Punkte

Edle Scheibe, die hab ich fürs noisyNeighbours bekommen und war ebenfalls begeistert.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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