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Nickelback: Live at Sturgis - 2006 (Review)

Artist:

Nickelback

Nickelback: Live at Sturgis - 2006
Album:

Live at Sturgis - 2006

Medium: DVD
Stil:

Post-Grunge / Mainstream Rock

Label: Steamhammer / SPV
Spieldauer: 65:37
Erschienen: 28.11.2008
Website: [Link]

Ich zitiere: „Mit unzähligen Nr. 1 Singles weltweit, drei Multi-Platin-Alben, zahlreichen Award Nominierungen und ausverkauften Tourneen zählen NICKELBACK zu den erfolgsreichsten Rock’n’Roll Bands der Gegenwart.“ (aus den Linernotes zu „Live at Sturgis“)

Daran besteht nicht der geringste Zweifel. NICKELBACK sind das ganz große Ding im Rock-Zirkus-Maximus. Geklotzt wird hier, nicht gekleckert, die Jungs um Chad Kroeger ziehen auf ihrer „Live at Sturgis – 2006“-DVD alle Register eines überdimensionalen Rockspektakels.

Der Post-Grunge – von den Alben „Silver Side Up“ bis „All The Right Reasons“ - drückt heavy und richtig „fett“ aus den Boxen, die Show wird von NICKELBACK voller Elan und jugendlichem (naja, vielleicht nicht mehr ganz so jungem) Herzblut über die Bühne direkt zum Publikum gebracht. Und dieses besteht hauptsächlich aus gestylten Nu-Rockern, party- und trinkfesten Kerlen, barbusigen Frauen… sicher ein Augenschmaus für die männlichen Fans, schwenkt doch die Kamera nicht selten zu jenen leicht bekleideten Damen. Nicht zu vergessen die pyromanischen Effekte, welche bei einem ordentlichen Rock’n’Roll-Konzert nicht fehlen dürfen.

Fällt euch was auf? Genau: NICKELBACK wollen so richtig einen auf Rotz’n’Roll machen, mal so richtig räudig auf die „Kacke hauen“, in typischer AC/DC-Manier. Was dabei herauskommt, ist zwar von der Performance beeindruckend, hinterlässt aber einen schalen Nachgeschmack. Chads oft viel zu herausgepresster Gesang kann auf die Dauer tödlichst nerven, sein (entschuldigt den Ausdruck) „Gepose“ und ständig „im Rampenlicht stehen wollen“ dürfte vielen Altrockern das Bier im Halse gefrieren lassen. Ryan Peake, Daniel Adair und Chads Bruder Mike verblassen bei diesem Auftritt leider komplett und hinterlassen den Eindruck einer Ein-Mann-Vorstellung.

Nicht, dass es in den „guten, alten Zeiten“ nicht auch diese Vorfälle von Wichtigtuerei gegeben hätte. Aber auf „Live at Sturgis“ ist die Kombination „Band – Publikum“ Gift für den Gesamteindruck. Die Band macht ihre Hampeleien auf der Bühne und spielt ihre Songs schön routiniert herunter, während das Publikum vorwiegend aus jungen Leuten besteht, welche NICKELBACK höchstens von „Photograph“ kennen und sich von Standardsätzen wie „Let’s rock guys!“ mitreißen lassen.

Und die Songs? Das zum Teil ordentlich rockende Material wird kraftstrotzend dargebracht, meist 1:1 identisch mit den Studioversionen. Hier bräuchte man einfach das Fünkchen ehrliche Räudigkeit, was dem ganzen Konzert wirklich gut getan hätte.

Wie es sich natürlich für eine Majorlabel-Band gehört, gibt es bezüglich Ton- und Bildqualität keine Makel. Die Kameraaufnahmen schaffen es, jedes Bandmitglied ins Bild zu bekommen, trotz Aufstehmännchen-Gehabe von Chad Kroeger. Auch das Bonusmaterial, bestehend aus der obligatorischen Fotogalerie, einer Dokumentation und einem Musikvideo, ist zwar keine Revolution, stellt den NICKELBACK-Fan aber vorerst zufrieden.

FAZIT: NICKELBACK legen mit „Live at Sturgis – 2006“ ihre erste Live-DVD vor, welche die Atmosphäre eines perfekt aufgestylten, „zünftigen“ Rockkonzertes einfängt. Groß heißt hier aber nicht gleich gut… NICKELBACK bedienen alle nur erdenklichen Klischees einer „schmutzigen“ Grunge-Truppe, verkommen aber damit zu einer eher einfallslosen Stadionrockband – sie sind offensichtlich Opfer ihres eigenen Images. Wer hingegen mehr auf das Songmaterial achtet, NICKELBACK auch mal von der härteren Seite entdecken will und einfach nur Spaß an der Freude haben möchte, ist mit „Live at Sturgis 2006“ rundum gut bedient.

Benjamin Feiner (Info) (Review 7394x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Animals
  • Woke Up This Morning
  • Photograph
  • Because Of You
  • Far Away
  • Never Again
  • Savin’ Me
  • Someday
  • Side Of A Bullet
  • Drum Solo
  • How You Remind Me
  • Too Bad
  • Figured You Out

Besetzung:

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