Die Schotten von MY MIND’S WEAPON fahren einen Sound, der den einen Leser schnell zum nächsten Review hüpfen und dem anderen Leser das Wasser im Maule zusammenlaufen lässt. Wir sprechen hier vom bösen Modewort Metalcore – doch sollten MY MIND’S WEAPON nicht allzu schnell in einer Schublade gesteckt werden, obwohl sie viele Trademarks des corigen Metals auf ihrem Debüt „The Carrion Sky“ zum Besten geben. Natürlich bekommt man hier das typische Wechselspiel zwischen Screamo-Vocals und klaren, manchmal auch mehrstimmigen Klargesängen auf die Ohren und natürlich hämmern die Gitarren brutal und oft stakkatohaft. Doch dieses Quintett zeigt sich nicht völlig scheuklappenbewehrt, sondern spielt mit verschleppten, verschachtelten Rhythmen und ein paar Göteborg-Death-Anleihen abwechslungsreicher als viele Konkurrenz. Einige Gitarrensoli sind technisch versiert und mit ansprechendem Melodieverständnis vorgetragen und kleinere Soundscape-Passagen lockern den granitenen Grundsound des Albums auf.

FAZIT: Im Kern immer noch klar Metalkern. MY MIND’S WEAPON verstehen es aber, die Genregrenzen wenigstens marginal zu erweitern und mit überdurchschnittlich hohem technischen Niveau und kurzen Blicken über den Tellerrand hinaus den Hinhörfaktor zu erhöhen. Wer die Schotten aber als neue Heilsbringer des Metal anpreist, sollte die Kirche lieber im Dorf lassen, denn visionär ist „The Carrion Sky“ sicherlich nicht ausgefallen.