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Cronian: Enterprise (Review)

Artist:

Cronian

Cronian: Enterprise
Album:

Enterprise

Medium: CD
Stil:

Avantgarde / Prog Metal / Soundtrack

Label: Indie Recordings
Spieldauer: 48:36
Erschienen: 24.10.2008
Website: [Link]

Über zu wenig Arbeit kann sich Andreas Hedlund aka Vintersorg aka Mr.V wohl kaum beklagen. Der gute Mann unterhält Bands wie BORKNAGAR, VINTERSORG, OTYG, FISSION, WATERCLIME und schließlich auch noch CRONIAN. Dabei reicht der musikalische Horizont Vintersorgs von Death und Black Metal über Progressive Rock, Avantgarde und Klassik bis zum Jazz. Gute Voraussetzungen also für ein weiteres spannendes Album aus dem hohen Norden Europas? Nicht zwangsweise, denn in der Vergangenheit waren sich Fans und Kritiker stets uneins, ob es sich bei den Werken aus dem Vintersorg-Umfeld um visionäre Meilensteine oder klinisch kalte Kunstprodukte handelte.

Das CRONIAN-Debüt („Terra“) wurde bereits im Jahre 2006 veröffentlicht. BORKNAGAR-Kollege Øystein Brun erschuf mit Vintersorg zusammen ein Album, das die Kälte und Schönheit arktischer Eis-Landschaften in Musik einfror. Die visuelle Qualität von „Terra“ war beeindruckend, vor dem inneren Auge zogen Eisberge und Winterstürme vorbei, das Gefühl tödlicher Einsamkeit war dabei stets präsent. Die Zutaten für diesen Sound-Cocktail waren symphonische, programmierte Soundtrack-Kollagen, oftmals seltsam abstrakt in ihrer Wirkung, harsche Black-Metal-Vocals und klare, leicht folkige Gesangspassagen gepaart mit komplexem (programmiertem) Schlagzeugspiel und angeproggten Gitarrenabfahrten. Grundlegend hat sich auf „Enterprise“ nichts geändert. Ein wenig verloren gegangen ist die beklemmende Atmosphäre arktischer Kältelandschaften. Geblieben ist die befremdliche Wirkung bei den ersten Hördurchläufen, die Sperrigkeit beim anfänglichen Erkunden dieses Werkes. Nach und nach offenbaren sich jedoch immer mehr wunderbare Melodien in diesem unglaublich detailverliebten Sound, pompöse Passagen wahrer Ergriffenheit hinter der oftmals abweisenden, fremdartigen Maske der Avantgarde. Zum schnellen Nebenbeihören ist „Enterprise“ folglich vollkommen ungeeignet. Dieses Werk benötigt seine Zeit unter dem Kopfhörer, benötigt die Fähigkeit des Lauschenden, vielschichtige Soundtüfteleien zu bemerken und anzuerkennen. An einigen Stellen artet das in Arbeit aus – und ein ums andere Mal bleibt ein Song ein abstraktes Gebilde ohne Zugang zur Gefühlswelt.

FAZIT: „Enterprise“ ist ein weiterer düsterer, elektronisch verspielter, orchestraler, metallischer Avantgarde-Hybrid aus dem Hause CRONIAN, der nahtlos an den Vorgänger „Terra“ anknüpft, ohne dessen arktisches Kälte-Gefühl im bekannten Ausmaß wieder aufleben zu lassen. Dieses Album stellt sich quer, ohne unnahbar zu sein und ist trotz einiger zu abstrakter Passagen eine lohnenswerte Herausforderung für alle, die ihre Musik andersartig bevorzugen und offen sind für Klänge jedweder Art.

Nils Herzog (Info) (Review 4000x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Diamond Skies
  • Arcades
  • Nine Waves
  • Project Hibernation
  • Cirque
  • Deportation
  • Moving Panorama
  • The Encounter
  • End(durance) - Part II

Besetzung:

  • Sonstige - Vintersorg, Øystein G. Brun

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