Die Schweizer Thrasher um Bandkopf V.O.Pulver (Ex-POLTERGEIST) gibt es nun auch schon seit zwölf Jahren, in denen sie trotz regelmäßiger Businessprobleme und Besetzungswechsel ebenso konstant ihre Alben veröffentlicht haben. Der Vierer gehört irgendwie zu den Bands, die immer wohlwollende bis gute Kritiken erhalten, von der allgemeinen Metalbevölkerung aber kaum wahrgenommen werden. Warum das so ist? Schwer zu sagen, vielleicht fehlte einfach nur mal ein richtiger Hit, der richtige Hammersong. Oder man bewegte sich immer zu dicht hinter den großen Vorbildern, klang die Band doch seit ihrem Bestehen nicht unerheblich nach PRONG und MACHINE HEAD. Das tut sie zwar auch heute noch, mittlerweile dürfte dies aber weniger ein Problem sein, schließlich gerät zumindest die Band um Tommy Victor aufgrund längerer Untätigkeit und zuletzt schwacher Leistung immer mehr in Vergessenheit.

Drei Jahre nach "Encounter" erscheint mit "Bang!" nun also Studioalbum Nummer sieben, auf dem man das gewohnte Programm bietet: Vom brachial-klaren Sound gestützten Modern Thrash mit einer großen Schippe Hardcore. Während die fetten Klampfen mit diversen Riffattacken wieder die Thrash-Front begeistern werden, wird der meist brüllige Gesang des Masterminds wieder die Lager spalten. Dieser ist nicht sonderlich abwechslungsreich oder variabel und wird ebenso wie bei den Kollegen von PRO-PAIN auf Dauer ziemlich anstrengend - das ändert aber nichts daran, dass er bei Nackenbrechern wie dem bezeichnenden Titeltrack, der größten PRONG-Huldigung "Break The Ban" oder dem groovigen "Wish" als Antreiber für diverse, brodelnde Moshpits mehr als tauglich ist.

Kurzum, für viele "True-Thrasher" bleiben GURD sicherlich grenzwertig - aber wem das alles zu modern klingt, der darf sich zumindest an der äußerst gelungenen Coverversion des BLACK SABBATH-Klassikers "Children Of The Grave" laben.

FAZIT: Die Eidgenossen spielen weiterhin rhythmischen Thrash Metal auf durchgängig gutem Niveau, der mit seinem Hang zum Hardcore dichter am Zeitgeist liegt denn je. Bleibt weiterhin die Hürde, dass dies auch mal einer größeren Hörerschar auffallen muss. Dafür fehlen vielleicht die richtig herausragenden Argumente, dafür beeindruckt die Band durch ihre Kontinuität.