VALKENRAG wandern mit großen Schritten gen AMON AMARTH. Nicht nur, dass die Polen ein ähnliches Themenfeld beackern, auch der Sound und die musikalische Struktur von „Fury Untamed“ klingen deutlich von den schwedischen Vorzeige-Wikingern beeinflusst.

Das beginnt beim wuchtigen Sound, der den melodisch geprägten Death Metal von Nummern wie dem Titelstück bestens unterstreicht. Aber auch für klassische Heavy-Metal-Flirts sind sich die Musiker nicht zu schade, wie u.a. das Gitarrensolo im Stampfer „Unreachable Horizon“ beweist.
„Descendant Of Chaos“ vollzieht im Anschluss einen Schlenker in Richtung Black Metal und bekommt dank Streichereinlagen eine ordentliche Portion Drama verpasst, die einen stimmungsvollen Kontrast zu den Blastbeats abgibt.

Dass sämtliche Zutaten von „Fury Untamed“ aber doch altbekannt wirken und kaum neuartig zusammengerührt werden, zeigt auch der Abschluss „Bleed To Be“. Die Musik wildert verstärkt im Black Metal und auch die heroische Atmosphäre, die sich u.a. aus Blastbeats und melodischer Twin-Gitarrenarbeit ergibt, wirkt kämpferisch und kraftvoll.
Allerdings wurden sämtliche Elemente des Bandsounds von anderen Truppen wie den genannten AMON AMARTH oder (um in der Heimat der Musiker zu bleiben) BEHEMOTH und HATE schon wesentlich mitreißender und frischer vertont. Daher lautet das…

…FAZIT: VALKENRAGs „Fury Untamed“ fehlt es, trotz zähnefletschendem Wolf auf dem Frontcover, noch an dem letzten Quäntchen Biss, bzw. einer klaren eigenen Handschrift, um vollends überzeugen zu können. Instrumental wissen die Musiker eindeutig was sie tun, aber um durchweg zu zünden, mangelt es den Stücken noch zu sehr an Eigenständigkeit.