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Rasmus Kjaer: Underlake (Review)
| Artist: | Rasmus Kjaer |
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| Album: | Underlake |
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| Medium: | CD/LP/Download | |
| Stil: | Experimental Jazz |
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| Label: | Hobby Horse Records | |
| Spieldauer: | 33:14 | |
| Erschienen: | 31.10.2025 | |
| Website: | [Link] |
„Underlake“ ist ein schleichender Tanz um ein stilles Gewässer, in diesem Fall speziell der Genfer See, in dessen Nähe Pianist und Komponist RASMUS KJAER einige Zeit lebte. Vier der sechs Stücke sind in einem von Kjaer entwickelten 7-Ton-Modus geschrieben und eingespielt worden, aus dem Rahmen fallen die Improvisation „Adrift“ und das Finale mit Twin Peaks-Vibes „Ondine in Silhouette“. Dieser elegische Track ist zugleich der melodiöseste des Albums.
Die restlichen Stücke sind ein Tasten, Umschmeicheln, sperriges Auseinanderdriften, ein komplexes Spiel mit Klang, geprägt vom Verhallen einzelner Töne und der Wirksamkeit von Pausen. Zum Gelingen dieses Unterfangens trägt Saxophonist und Klarinettist Nicolas Masson maßgeblich bei, der seinem Instrumentarium so sparsame wie klangbestimmende und -farbige Töne entlockt.
Trotz der gewählten Thematik liefert das Album keine Idealisierung von Naturerfahrung, sondern auch eine Studie in der Einsamkeit eines Suchenden in nächtlichen Straßen. Insofern ein perfekter Noir-Soundtrack. Dabei zerfällt die Musik nicht in zielloses experimentieren, sondern bleibt nahe, andächtig, von eindringlicher Wirkung.
Mitunter fast ambientmäßig, meditativ, wenn es nicht Brüche und verführerische wie akzentuierende Streicheleinheiten von Drummer Noé Franklé gäbe, der die Percussion mit Bedacht und Einfühlungsvermögen spielt. Zudem klingt das Album hervorragend, was die verstörend-betörende Atmosphäre noch verstärkt.
FAZIT: Das RASMUS KJAER-Trio spielt auf „Underlake“ eine experimentelle, aber nie krude Art von Jazz, die Gespenstisches und Verführerisches gekonnt vereint und mit „Ondine in Silhouette“ einen traumhaften Abschied feiert. Dank der höhen Intensität fällt gar nicht auf, dass das Album lediglich dreiunddreißig Minuten kurz ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Adrift
- Flood Signal
- Unidentified Submerged Object
- Ondine In Silhouette
- Keys - Rasmus Kjaer
- Schlagzeug - Noé Franklé
- Sonstige - Nicolas Masson (saxophone, clarinet)
- Underlake (2025) - 12/15 Punkten
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