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Pinhead: Egomessiah (Review)
Artist: | Pinhead |
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Album: | Egomessiah |
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Medium: | CD/Download/LP | |
Stil: | Progressive Metal / Experimental |
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Label: | NoCut / SPV | |
Spieldauer: | 65:07 | |
Erschienen: | 31.01.2025 | |
Website: | [Link] |
"Egomessiah" ist der Einstand von Ilja John Lappins Soloband, und wenn ein Drittel von The Hirsch Effekt ein Nebenprojekt startet, darf man kein Easy Listening verlangen, doch so sprunghaft und komplex wie die Hauptband des Bassisten/Sängers Hauptband sind PINHEAD dann doch nicht. Gesungen und gekreischt wird auf Englisch statt Deutsch, stilistisch ist "Egomessiah" eine Mischung aus Mathcore (als Referenz passen die späten The Dillinger Escape Plan), durchaus massentauglichem Alternative Metal und elektronischen Spielereien.
Musikalischer Anspruch und Eingängigkeit halten sich in etwa die Waage - das dissonante 'Stigmatizer' könnte beispielsweise auch von den Hirschen stammen -, wobei das ausgefuchste Textkonzept genauso zum Mitlesen zwingt (das Label spricht gewollt hochtrabend von einer "gnadenlose(n) Auseinandersetzung mit dem Schönen und Schrecklichen der menschlichen Individuation" mit dem Ziel, "das eigene Ego auszuschalten" - nun ja…), wie die kunstvollen Arrangements zum Kopfhörer greifen lassen.
Wenn ihr euch die schwer groovende Hymne 'In Recent Times' und die rührende Ballade 'Counterfate' mit Xandria-Sängerin Ambre Vourvahis im Wechsel einfahren könnt, seid ihr auch für den Rest gewappnet, wobei man das fett groovende 'In Recent Times' und das elegisch getragene 'I I I' als relativ allgemeinverträgliche Ausgangspunkte für eine nähere Auseinandersetzung mit der Band empfehlen kann.
Als weitere Highlights sind nach subjektivem Empfinden des Chronisten der entrückte Post-Rocker 'Violetor', das schleifende 'Absurdist' und die finsteren Klangkulissen des Stakkato-Brechers 'Used Future' zu nennen. die erwähnte Akustikballade 'Counterfate' und das ebenfalls ruhige Zwischenspiel 'Serene Day' bilden gemeinsam mit dem wavigen 'Lonefall' einen atmosphärischen Abschnitt innerhalb des Albums, das in seiner Abfolge generell wie ein kleiner Kopfkinofilm anmutet.
FAZIT: PINHEADs Debüt lässt sich ähnlich wie die Musik von Bandkopf Ilja John Lappins Hauptbetätigungsfeld The Hirsch Effekt gut mit dem Begriff "Artcore" verschlagworten. "Egomessiah" verschränkt sowohl experimentelle Sounds als auch starkes Modern-Metal-Songwriting im weitesten Sinn mit einem ergründenswerten inhaltlichen Konzept zu einem stimmigen Ganzen für Abenteuerlustige, das sich fürs Hören in Dauerschleife aufdrängt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Lapse
- 02] Violetor
- 03] Absurdist
- 04] In Recent Times
- 05] I I I
- 06] Used Future
- 07] Counterfate
- 08] Serene Day
- 09] Lonefall
- 10] Transition
- 11] Stigmatizer
- 12] Lesser Lights
- Bass - Ilja John Lappin, Marc "Moorbius" Andrejkovitz
- Gesang - Ilja John Lappin
- Gitarre - Ilja John Lappin, Florian Fleischer
- Keys - Ilja John Lappin
- Schlagzeug - Simon Schröder
- Egomessiah (2025) - 12/15 Punkten
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