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Mother: II (Review)
Artist: | Mother |
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Album: | II |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Consouling Sounds | |
Spieldauer: | 40:24 | |
Erschienen: | 25.10.2024 | |
Website: | [Link] |
Die Protagonisten von Belgiens Black-Metal-Szene scheinen sich (zumindest in Teilen) durch eine psychotische Note auszuzeichnen, die mitunter wie ein aufgescheuchter Hornissenschwarm während eines Waldbrandes wirkt.
Das Hörbeispiel für diesen Vergleichen liefern MOTHER mit ihrem Album „II“. In einem überlangen Stück von etwas mehr als vierzig Minuten Dauer treffen psychotisches Geschrei auf Riffs, die einem aufgescheuchten Wespenschwarm gleich, im Ohr herumtosen, während der Drummer nach Herzenslust zwischen schwerem Schlag und Sturmtempo drauflohämmert.
Über die mehr als vierzigminütige Länge langweilen die Musiker aber mitnichten durch eintöniges Geballer. Vielmehr füllen sie den kreativen Raum mit schleppenden Drone-Parts, eklektischen Melodien und reduzierten Grooves, die immer mal eine atmosphärische Tür in Richtung Ambient aufstoßen.
Auch der Gesang bekommt in diesen Momenten eine unerwartete, klare Facette hinzugefügt, was der Musik einen ätherischen, Charakter verleiht, der auch in den verschleppten Midtempo-Parts anklingt. Im weiteren Verlauf sorgt der Gitarrenton für eine gehörige Portion Melancholie und Selbstvergessenheit, was eine gewisse Nähe zum depressiven Ausleger des Black Metal aufkommen lässt.
Diesen Eindruck unterstreicht auch der Spoken-Word-Anteil im hinteren Albumteil, der von Sturmheulen und einem einsam dröhnenden Bass untermalt wird. Die finalen Minuten bringen das fieberhaft vibrierende Riffing zurück auf den Plan und auch der Schlagzeuger tobt sich wieder aus. Mit den letzten psychotischen Schreien und schneidender Gitarrenmelodik endet „II“ schließlich in rituell anmutendem Rauschen, das von geisterhaften Stimmgeräuschen untermalt wird.
FAZIT: MOTHERs „II“ entwickelt sich als Ein-Song-Album zu einem mitreißenden Trip psychopathischer Schwarzmalerei. Diverse Schlenker in die Sub-Ausleger des Black Metal, halten die Spannung in diesen knapp vierzigeinhalb Minuten Spielzeit aufrecht, während sich der Charakter der Musik immer mehr in einen Mahlstrom verwandelt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- II
- Bass - Lynn Claus
- Gesang - Tuur Soete
- Gitarre - Tuur Soete
- Schlagzeug - Toon Soete
- II (2024) - 13/15 Punkten
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