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Leaf Hound: Once Bitten (Review)

Artist:

Leaf Hound

Leaf Hound: Once Bitten
Album:

Once Bitten

Medium: CD/Download/LP farbig
Stil:

Hardrock

Label: Repertoire Records
Spieldauer: 56:25
Erschienen: 26.01.2025
Website: [Link]

„Klassischer Rock im Stil der 70er. Fügen Sie eine Prise HENDRIX, ein wenig CREAM und ZEPPELIN hinzu und schütteln Sie es mit einer Prise FREE auf und sie erhalten frisch gekochten LEAF HOUND!“ (Peter Fench – Sänger und Gründungsmitglied von LEAF HOUND)

Ach, was waren das doch noch für Zeiten, als vor 55 Jahren eine englische Band die Hunde weckten, welche mit lautem Donnerhall die toten Seelen wieder zurückbrachten und in einer Kombination aus Hardrock und Psychedelic ein hochexplosives Musik-Gemisch zusammenbrauten, das sich erstmals in „Growers Of Mushroom“ und Jahrzehnte später in „Unleashed“ ergoss.


Auch aus heutiger Sicht ein echtes Hörerlebnis für alle, die hartem Rock und psychedelischer Verspieltheit offen gegenüberstehen. Und das waren damals bekanntlich sehr viele, sind heutzutage aber doch deutlich weniger, sodass vielleicht einige nach den 18 Jahren Wartezeit seit „Unleashed“ LEAF HOUND längst vergessen haben. Das aber ist dem singenden LEAF HOUND-Urgestein Pete French völlig egal und getreu dem Motto 'Aller guten Dinge sind drei!' veröffentlichen sie nunmehr seit ihrer Gründung vor 55 Jahren ihr drittes Album. Und ja, auch das ist beachtlich und macht der Band, die sich nach einem mit Blättern bedeckten, von den Toten zurückgekehrten Hund aus einer Horror-Geschichte von Ray Bradbury benannt hatte, alle Ehre. Auch wenn „Once Bitten“ deutlicher Richtung Hardrock und weniger nach psychedelischen Gefilden tendiert, so ist auch diese Scheibe ein wahrer Genuss. Einer, der die altbekannte Vergangenheit wiederaufleben lässt und das Spielfeld modernerer oder elektronisch verspielterer Musikkultur nur zu gerne den jüngeren, aber im Vergleich zu „Once Bitten“ oft deutlich langweiligeren Musik-Zeitgenossen überlässt.

Allerdings gilt das nicht für die sich auf aktuelle Themen beziehenden Texte aus der Hand ihres Sängers, welche sich beispielsweise in „Thought Police“ um die orwellsche Gedankenkontrolle mithilfe digitaler Technik oder bei „Watching Life's Wheels“ das alltägliche Leben im Hamsterrad der Moderne drehen.

Ebenfalls einer guten alten Tradition folgend, hängte sich die Band bei der Gestaltung der CD und der Ausstattung mit einem 16-seitigen Booklet samt aller Texte voll in die hohen Qualitätsstandards hinein, wobei sie natürlich bestens von dem Retro-Kult-Label Repertoire Records unterstützt wurden.
Was für eine Band passt eigentlich besser zu solchem Label als LEAF HOUND?

Für viele, die mehr in den moderneren Rock-Gefilden wildern, sollte besonders interessant sein, dass so beeindruckende Bands wie die australischen Hardrocker WOLFMOTHER und die deutlich psychedelischeren Australier von TAME IMPALA diesen Hund aus dem Todesreich als wichtigen Einfluss für ihre eigene Musik angeben.
Das kann man durchaus hören, tatsächlich!

Am Ende des Albums überraschen LEAF HOUND dann auch noch mit einer Cover-Version. Und zwar einer aus ihrem eigenen Repertoire, mit dem sie 1971 ihr „Growers Of Mushroom“-Album eröffneten. So beweisen sie eben mit „Freelance Fiend“, dass sie auch ein halbes Jahrhundert nach ihrer Gründung noch immer ganz ähnlich wie die LEAF HOUND-Version der Frühzeit klingen können. Eine gute Idee, überzeugend musikalisch umgesetzt und ab sofort mit einem großen '?' versehen, denn zwischen dem ersten und dem zweiten LEAF HOUND-Album lagen sage und schreibe 36 Jahre, dann waren es zwischen dem zweiten und diesem dritten nur noch 18 Jahre und sollte es nach mathematischer Logik etwa schon in 9 Jahren eine Fortsetzung von „Once Bitten“ geben?
Der Mathematiker sagt sicher ja, der Kritiker bleibt da doch eher skeptisch...


FAZIT: Drei Hardrock-Alben in 55 Jahren. Na, das ist doch eine beachtliche Leistung, die da die britischen Hard- und Blues-Rocker LEAF HOUND vollbringen, bei denen das einzige Urgestein noch immer der bestens bei Stimme gebliebene Sänger Peter Fench, welcher mit seinem Organ auch schon ATOMIC ROOSTER und CACTUS beglückte, geblieben ist. Egal, wie lange sich die Band auch Zeit lassen mag – so lange sie solche Alben wie „Once Bitten“ dabei raushaut, lohnt sich das Warten allemal.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 368x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Burn The House Down
  • Cinderella
  • Broken Dreams
  • Chain Gang
  • Watching Life's Wheels
  • Yippee Ki Yay
  • A Poor Boy
  • Thought Police
  • Everybody's Somebody Tonight
  • Bold 'n' Easy
  • Hold Back The Night
  • Freelance Fiend
  • High Danger

Besetzung:

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