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UMFYR: Surroundings (Review)

Artist:

UMFYR

UMFYR: Surroundings
Album:

Surroundings

Medium: LP/Download
Stil:

Retro-Rock, Dream-Pop, Jazz, Ambient, Easy Listening und Americana-Surf-Sounds

Label: Krakenduft Records
Spieldauer: 42:19
Erschienen: 25.10.2024
Website: [Link]

„Acht entspannte Instrumentaletappen auf einer Reise durch die innere endlose Weite. Begleitet uns auf diesem Spaziergang! “ (UMFYR)

Das ideale Album für diese Jahreszeit, die bestimmt ist vom Übergang des Herbstes in den Winter, während dem die Blätter fallen und die schönsten bunten Bilder auf dem Erdboden malen, indem sie sein Grau verdecken, bedrohliche Nebel aufziehen, die nach und nach von Sonnenstrahlen durchbrochen werden. Unsere Tage werden immer kürzer, das nächtliche Dunkel immer länger. Zeit, um endlich wieder die Kerzen herauszuholen und die Räucherstäbchen ihren anheimelnden Duft entfalten zu lassen. „Surroundings“ ist hierbei wie das Kerzenlicht, das man für eine heimelige Atmosphäre entzündet, statt mit einem Klick auf den Lichtschalter das kalte elektrische Licht zu entflammen.


Surroundings“ verleiht die Atmosphäre, die gleichermaßen entspannend wie beglückend und aufregend ist, besonders wenn man noch immer gerne an die Zeiten zurückdenkt, in denen uns warme Orgeltöne umschmeichelten, akustische Gitarren ein Siebziger-Jahre-Flair verbreiteten, das Schlagzeug treuer Begleiter der Musik war sowie einen entspannten Rhythmus vorgab und analoge Stereo-Effekte unsere Ohren herausforderten.


Da kommen auch mal die Reiter auf dem Sturm – aber eben ohne ihren Morrison-Kultsänger – daher oder die eine oder andere NEU!-Krautrock-Idee bricht sich die Bahn, um eine Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu bauen, die man bedenkenlos mit weit geöffneten Ohren von „Petunia“ bis nach „Odessa“ überschreiten kann, wo sich „Kröterich“ und „Graseule“ niederlassen und friedlich einnisten. Wer auf Ohrenschmalz steht, ist bei UMFYR falsch, denn deren Spezialität ist ein echter Ohrenschmaus, nie schmalzig, aber beruhigend. Ganz ähnlich wie es bereits ihr Vorgänger „Colours Of Distance“ war.


Während in Dresden die Brücken zusammenkrachen, schlagen die aus Dresden stammenden UMFYR musikalisch eine riesige, wunderschöne und megastabile Brücke zwischen Retro-Rock („Petunia“), Dream-Pop (im Grunde alles), Piano-Jazz („Wasserfall“), basslastigen Ambient („Odessa“), ausladendem Easy Listening („Eggrain“) und Americana-Surf-Sounds („Knöterich“), welche das Zeug dazu haben, den Hörer süchtig zu machen, wenn er noch immer die wertvolle Eigenschaft besitzt, die Augen zu schließen und dabei ausschließlich die „Surroundings“ von UMFYR ohne Ablenkung auf sich wirken zu lassen. Genau unter diesen Bedingungen entstand die Review zum Album, nachdem der Kritiker seine UMFYR-Sucht wieder in den Griff bekommen hatte.


Die süchtigmachenden Gründe sind schnell erklärt, denn es ist die beruhigende Wirkung hinter der Musik – und es ist zugleich die Natürlichkeit dieses Klangraums, der einerseits als Hintergrund genauso taugt, wie er bei genauem Hinhören für vordergründige Aufregung sorgen kann. Tatsächlich erinnert einen das Orgelspiel manchmal an den DOORS-Keyboarder Ray Manzarek oder die Gitarrenarbeit an MICHAEL ROTHER. Niemals verlassen UMFYR hierbei ihre eigene Aura, um deutliche Vergleichsgrößen zuzulassen. Die werden – wenn überhaupt – wie ein kleiner Spritzer Limette in den Musik-Drink getröpfelt, damit dieser so seinen wahren Geschmack entfalten kann. Eine klangliche Säure, welche dadurch die Süße des Sounds erst richtig betont, wobei auch immer die etwas kühle Distanz, welche sich im LP-Cover widerspiegelt, gewahrt wird, um gleichermaßen durch diesen Schuss skandinavischer Kälte die Wärme, die von „Surroundings“ ausgeht, zu verstärken.


FAZIT: Wenn dieser Begriff heutzutage nicht schon zu verbrannt wäre, dann gibt’s bei UMFYR echtes 'Kopfkino'. „Surroundings“ ist eben instrumentales Kopfkino im Surround-Modus, der in den Ohren hängen bleibt, auch ohne Bilder zu malen, sondern einfach eine Stimmung schafft, welche auch nach dem x-ten Hördurchgang nicht langweilig wird, sondern mehr und mehr an ruhiger, entspannter Schönheit gewinnt. Ein instrumentales Kaleidoskop der Extraklasse!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1027x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (20:40):
  • Petunia (3:40)
  • Roundabout (4:18)
  • Treibholz (4:04)
  • Eggrain (8:38)
  • Seite B (21:39):
  • Wasserfall (6:47)
  • Odessa (5:20)
  • Knöterich (4:30)
  • Graseule (Mythimna Conigera) (5:02)

Besetzung:

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