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Two Words In Japanese: Ghost Kitchen (Review)

Artist:

Two Words In Japanese

Two Words In Japanese: Ghost Kitchen
Album:

Ghost Kitchen

Medium: CD
Stil:

Progressive Chill-Out

Label: Caramel Klang
Spieldauer: 32:56
Erschienen: 27.10.2023
Website: [Link]

Dass es sich bei TWO WORDS IN JAPANESE um ein Musikprojekt mit einem ernsthaften künstlerischen Anspruch handelt, spiegelt sich nicht nur im Cover Artwork des Langspiel-Debüts "Ghost Kitchen", für das Komponist Nico Steckelberg (Elane) die in Gothic-Kreisen bekannte Bianca Stücker (Violet u.a.) gewinnen konnte. Diese genießt die Narrenfreiheit des stilistisch zwischen düsterem Electro-Pop, atmosphärischen Synthesizer-Sounds, epischen Arrangements und Kammerspielmusik 2.0 mäandernden Projekts und liefert eine souveräne Performance ab, die mit ihrer Nonchalance nachhaltig fasziniert.

Steckelberg breitet dafür zu Füßen der Sängerin feinsinnig gewobene Klangteppiche aus, in denen er Muster verschiedener Stile verknüpft. Die elektronische Basis wird dabei gelegentlich um sehnsuchtsvolle Klänge von Cello und Violincello bereichert. Auch wenn der Komponist das innere Spielkind hier und da nicht im Zaum halten konnte (oder wollte), klingt keines der Arrangements gezwungen oder überladen – was angesichts der großen Bandbreite ganz erstaunlich ist.
Mit einem nahezu waffenscheinpflichtigen Ohrwurmcharakter wanzt sich die Single "Day In, Day Out" an die Hörerschaft heran.

Das folgende Stück "Emotional R.O.M." wartet mit einem ebenso starken wie stark am Kitsch vorbeischrammenden Gastbeitrag des Sängers Dreaming Cloud auf, und das passt insofern, als dass sich hier epischer Dream Pop entfaltet. Mit weniger als zwei Minuten Spielzeit kommt "Insomnia Central" kaum über ein elektronisch verrauschtes kammermusikalisches Fragment hinaus, geht jedoch nahtlos in "By The Sycamore Trees" über, dessen Gesangslinien ziemlich erhaben geraten sind, während einmal mehr ganz vieles neben-, mit- und ineinander fließt. Gibt es das Genre Progressive Chill-Out? Vielleicht begründet es Steckelberg mit solcherlei Kompositionen, die viele Elemente verbinden, ohne auch nur ansatzweise überladen zu klingen.
Aus Promoter-Sicht vielleicht gruselig, für Musikliebhaber eher spannend ist die Tatsache, dass "Ghost Kitchen" Momente bereithält, bei denen hier Fans von Deine Lakaien und dort Fans von Trentemøller aufhorchen werden. Eine ganz konkrete musikalische Nähe gibt es zum leider weitgehend unbekannt verschollenen Projekt Zip Tone von Kerstin Leidner und zu den Schweden Insolvent, die ihrem Namen alle Ehre erwiesen und nach einigen (phantastischen) Demo-Aufnahmen von der Bildfläche verschwanden. Es bleibt zu hoffen, dass TWO WORDS IN JAPANESE ein anderes Schicksal beschieden ist, denn es stellt zweifelsohne eine Bereicherung in der gefällig dunklen Musiklandschaft dar.
"Ghost Kitchen"erscheint als bis in Detail liebe- wie stilvoll gestaltete Digipak-CD.

FAZIT: In der Peripherie einer für Außenstehende oftmals irritierend innovationsarmen Szene kredenzt TWO WORDS IN JAPANESE ein kompositorisch formvollendetes Potpourri eingängiger Songs, von denen einige zweifelsohne Hit-Qualitäten haben. Ob diese musikalische Klasse allein ausreicht, um sich als Alternative zu den üblichen Verdächtigen zu etablieren, bleibt abzuwarten, doch warum sollten "By The Sycamore Trees" und "Day In, Day Out" bei aller Unterschiedlichkeit nicht wenigstens in speziellen Playlists für frischen Wind sorgen?

Thor Joakimsson (Info) (Review 1750x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Ghost Kitchen
  • Mindset Gap
  • Day in, Day out
  • Emotional R.O.M. (feat. Dreaming Cloud)
  • Insomnia Central
  • By the Sycamore Trees
  • An Mignon
  • The Truth (Norma Jeane)
  • Pattern’s End (Here Comes the Winter)

Besetzung:

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