Die Regenbogencouch auf dem Cover von „Songs To Discuss In Therapy“ wirkt doch erstmal recht bequem. Wie wäre es sich einfach mal komplett die Lichter auszuschießen und auf einem samtweichen, leicht durchgesessenen Liegepolster durch Raum und Zeit zu gleiten?

Die endgültige Antwort darauf sollte der potenzielle Hörer für sich selbst herausfinden, aber TORSUN & THE STEREOTRONICS laden mit diesem Album zu einer etwas anderen Therapiestunde.
Musikalisch gibt’s pumpenden Electro, verspielte Nintendo-Sounds und sphärischen Klänge, die zur Apathie einladen.

Einprägsam ist dabei der Kontrast, der sich aus der sonoren Männerstimme TORSUNS und dem ätherischen Gesang von Sina Synapse ergibt. Hierbei scheut dieses Trio weder pop-punkige Gitarren mit Videospiel-Soundtracks zu kombinieren (u.a. „Therapie“), noch wavigen Pop mit Rotzlöffel-Lyrik („Alles Neu“).
Das Schöne daran ist, dass die Attitüde der Band noch so verschroben, der Sound noch so spacig sein kann, die Songs haben Substanz und haben das Potenzial zum intimen Tanz mit sich selbst (und auch anderen) einzuladen.

FAZIT: Zwischen Pop, Electro und Punk-Attitüde liefern TORSUN & THE STEREOTRONICS mit „Songs To Discuss In Therapy“ den Soundtrack für ihre ganz persönliche Therapiestunde. Die fällt sicherlich eigenwillig aus, aber das verleiht Ecken und Kanten und das obwohl die Musik eher samtweich und flockig klingt. Damit ist dieses Album interessanter als anfangs gedacht und für scheuklappenfreie Musikfreunde eine Empfehlung wert.