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Manticore: Elements (Review)

Artist:

Manticore

Manticore: Elements
Album:

Elements

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: Space Place Records/Just For Kicks
Spieldauer: 40:42
Erschienen: 31.03.2023
Website: [Link]

Erstklassiger, größtenteils instrumentaler Progressive Rock mit überdeutlicher 70er-Jahre-Schlagseite aus Schweden. Das ist der erste Gedanke, welcher einen überkommt, nachdem man den das Album eröffnenden Longtrack „The Wood“ gehört hat.
Doch leider geht es auf „Elements“ in dieser Art nicht weiter, denn in der folgenden Zeit setzen die vier Schweden immer mehr auf akustischere, ruhigere Songs mit Gesang, die sich zwischen HACKETT und YES bewegen und sich deutlich an ihren Landsleuten von KAIPA und den FLOWER KINGS orientieren.

Doch bleiben wir kurz beim Bandnamen, aus dem sich das große Vorbild ergibt, dem die Schweden nacheifern und welcher zugleich oft die musikalische Richtung dieses hochbegabten Retro-Prog-Quartetts vorgibt: MANTICORE, so nannte sich das Label von ELP und genau nach diesen (speziell den Emerson-Keyboards) klingt – trotz des intensiven Einsatzes mehrere akustischer Gitarren – auch ihre Musik. Zweiter offensichtlicher Inspirator ist YES, was speziell beim zweiten Instrumental-Stück des Albums, „Nordic Shadows“, zum Ausdruck kommt.

Die vier Songs mit gutem Gesang von Göran Holmberg und Jon-Terje Sundberg werden die Prog-Rock-Freunde sicher nicht durchgängig begeistern, denn sie tragen mitunter einen seltsamen BEATLES-Hang mit Pop-Melodien in sich oder erhalten im Falle von „Open Your Eyes“ klassische Streicher in zuckersüßer Streicher-Watte verpackt mit einem gewissen „Lucky Man“-Flair. Schmachten ist angesagt.

„Rain Is Falling“ ist ein uralter, nicht wirklich ultimativer Song der Band aus deren Gründungsjahr 1985, der völlig neu arrangiert wurde.
Wenn sich jetzt jemand fragt:
Was, MANTICORE gibt es schon seit 1985?
Dann ist diese Frage völlig gerechtfertigt. Allerdings ist nicht wirklich viel um die Band herum in der Zeit passiert. Mit „Time To Fly“ gab es 1993 gerade mal eine CD von ihnen, dann wurde es viele Jahre lang fast völlig still um sie bis 2018 mit „Flight 19“ ihre zweite CD erschien, und nun tauchen sie wie der Prog-Phoenix aus der 70er-Jahre-Symphonic-Prog-Asche wieder auf und melden sich mit „Elements“ größtenteils beeindruckend mit fetten Orgeln und Mellotron, aber manchmal auch ein wenig zu weichgespült zurück.

Würde „Elements“ durchgängig die Qualität des instrumentalen Album-Openers (speziell des Keyboardspiels von Gastmusiker KJELL HARALDSSON – bekannt durch seine Zusammenarbeit mit HASSE FRÖBERG – wegen) halten, es hätte das Zeug zum Klassiker. So bleibt am Ende ein gutes Album, das einen stärker umschmeichelt als wirklich gefangen nimmt.

FAZIT: Typisch Schweden! Mit MANTICORE, die mal wieder nach Ewigkeiten plötzlich mit „Elements“ auf der progressiven Musik-Bildfläche auftauchen, dürfen wir tief in den symphonischen Prog der 70er-Jahre-Ära eintauchen und größtenteils die ruhigere Seite dieses Genres genießen. Vielleicht sind sie ja sogar das progressiv-verträumte Bindestück zwischen ihren Landsleuten KAIPA und FLOWER KINGS, nur dass es dazu mehr als zwei Alben in 35 Jahren bedarf. „Elements“ ist auf jeden Fall schonmal ein gelungner Anfang.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1413x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • The Wood
  • Open Your Eyes
  • New Horizon
  • Rain Is Falling
  • Nordic Shadows
  • Elements

Besetzung:

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