Mit fünf Songs in etwas mehr als 20 Minuten stellt sich das deutsche Solo-Projekt FINISTÈRE bereits zum zweiten Mal der interessierten Öffentlichkeit vor, und widmet seine neue EP den Verstorbenen – zumindest, wenn wir dem Titel Glauben schenken dürfen.

Der für die Musik allein verantwortliche MD fackelt also nicht lange herum, sondern lässt es kurz und prägnant krachen. Doch trotz Drum Computer im gelegentlichen Stakkato-Modus geht FINISTÈRE die lässig-arrogante Distanz von Mysticum ab, gleichwohl es auf "Aux Morts" schon ziemlich grimmig, nicht um zu sagen: gehässig zugeht. "Against all odds, against all reason, against the modern world", so das Motto, das im Innenteil des schlichten wie gefälligen Digisleeves prangt, das optisch eher an ein Post (Black) Metal Album erinnert. Doch das vergleichsweise zarte Äußere täuscht: Hier gibt es die meiste Zeit auf die Fresse, und nur ab und zu schimmert auch mal eine versöhnlich klingende Melodielinie wie ein Echo klassischen Metals auf. MD kreischt sich gehörig die Seele aus dem Leib, das kühle und raue Klangbild erweist sich als passend zum ziemlich unspektakulären Riffing, das sich in "Hypothermia" tatsächlich ein wenig an God is an Astronaut annähert. Der Wille, mehr als nur Standard-Black-Metal zu spielen, ist erkennbar. Doch es fehlt selbst auf knapp mehr als 20 Minuten an Abwechslung. Der Titelsong deutet nach rund zwei Minuten eine dramaturgische Wende an, um dann doch wieder in altbekannten Mustern zu verharren. Schade.

FAZIT: Das zweite Tondokument von FINISTÈRE präsentiert ein Projekt, das sich kein bisschen anbiedert, dem Black Metal allerdings auch noch keine nachhaltigen eigenen Impulse verleiht.