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Anubis: 230503 – 10th Anniversary Edition (Review)

Artist:

Anubis

Anubis: 230503 – 10th Anniversary Edition
Album:

230503 – 10th Anniversary Edition

Medium: Media-Book
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenproduktion/Just For Kicks
Spieldauer: 134:42
Erschienen: 08.07.2022
Website: [Link]

Blicken wir kurz zehn Jahre zurück – denn da spielten die australischen Prog-Rocker ANUBIS ihr Album-Debüt „230503“ ein. Ein astreines Album voller Progressive Rock an der Schnittstelle von PINK FLOYD, MARILLION und QUEENSRŸCHE, das aber auch nicht auf die eine oder andere Prog-Metal-Breitseite verzichtete. Allerdings waren die Aufnahmen damals nur mittelmäßig gelungen – und vom Klang her hörte man nicht unbedingt, was hinter ANUBIS steckte. Musikalisch aber und vom Konzept her (Das Erinnerungen an „Operation: Mindcrime“ weckt!) schlummerte jedenfalls jede Menge Potenzial in dem Album mit der seltsamen Nummer…
...die wohl eine Telefonnummer sein müsste, denn immerhin beginnt und endet es mit einem ausgiebigen Telefonklingeln und im Inneren des Booklets kann man nunmehr eine Telefontastatur entdecken, die nur diese Zahlen enthält.
Durch den pandemisch erzwungenen Lockdown nutzten ANUBIS nun die Zeit, ihr Album-Debüt klangtechnisch überzeugend aufzuarbeiten und endlich auch die Schlagzeug-Spuren neu einzuspielen, sodass „230503“ deutlich aufgewertet wird – und sicher allen, die sich bereits mit PINK FLOYD im Prog-Rock-Universum sozialisiert haben, eine illustre Musik-Stunde bereiten wird.

Mit überdeutlichen 'Echoes'-Referenzen wartet beispielsweise „Breaking Water“ auf, aber auch beim Gesang von „Leaving Here Tonight“ glaubt man manchmal, dass ANUBIS oftmals sehr intensiv „Animals“ gehört haben. Ansonsten gibt’s zusätzlich viel Bombast geboten, auch wenn auf Dauer der Gesang nicht wirklich hält, was die progressive Musik verspricht.

Ansonsten kann man 100-prozentig den Ausführungen von Kollege Schiffmann zu diesem Album in seiner Erstversion – samt dem Punktwert von 11 Punkten – zustimmen. Doch das besonders Spannende ist, dass die zweite (Bonus-)CD bisher im Rahmen von „230503“ weitere Studio-Stücke enthält, die bereits für das Konzept-Album mit der recht spinnert erscheinenden Geschichte vorgesehen waren, aber aus Platzgründen wohl eingespart werden mussten.

Nunmehr also hat diese „ 10th Anniversary Edition“ als neuer Stereo-Remix und natürlich ganz speziell der zusätzlichen Bonus-CD mit bisher unveröffentlichten Studio- und Live-Aufnahmen sowie die Verpackung im Digi-Book noch jede Menge Pluspunkte aufzuweisen.
„230503“ wurde komplett neu abgemischt und die damals nicht verwendeten Tonspuren, wie beispielsweise der Schlagzeugsound, neu eingespielt.
Besonders aber die zusätzliche CD mit Live-Aufnahmen aus den Jahren 2010 bis 2018 und Studio-Stücken aus dem Jahr 2020 besticht durch einen guten Klang und wiederum gute Musik, die allen bombastisch veranlagten Prog-Freunden mit Hang zu Konzept-Alben echte Freude bereiten wird.

Durch die Studio-Aufnahmen wird nunmehr das Album erst richtig komplett, da es die beiden 'verlorenen Kapitel' enthält – das über 20 Minuten lange, ebenfalls mit Telefonklingeln beginnende „The Life Not Taken“, welches als Eröffnungsepos für „230503“ und „Technicolour Afterlife“, das wiederum als Abschluss des Albums angedacht war und zu dem esoterisch anmutenden Schluss kommt: „As silence takes its place / Worlds apart, we collided in space.“ Klingt ein wenig nach: Fortsetzung folgt…
Und mit etwas Fantasie könnte man dann die folgenden Konzept-Alben von ANUBIS durchaus mit ihrem Debüt in Verbindung bringen. Bester Beweis hierfür, dass auf ihrem 2018er Album „Different Stories“ genau dieses „Technicolour Afterlife“ als Album-Finale zu finden ist.

Selbst diejenigen, welche die Original-Ausgabe aus 2012 schon besitzen, können ernsthaft darüber nachdenken, ob sich die Anschaffung der Geburtstagsausgabe bei diesen deutlichen Qualitäts- und Quantitäts-Schüben nicht doch lohnt.

FAZIT: Da brachte die Pandemie doch mal wieder was Gutes mit sich. Denn die australischen Prog-Rocker ANUBIS nutzten die Zeit, um ihr beeindruckendes Album-Debüt „230503“ als „230503 – 10th Anniversary Edition“ besonders klangtechnisch und endlich auch mit einem richtig guten Schlagzeug-Sound aufzuarbeiten. Noch viel besser ist an dieser Ausgabe im Digi-Book aber, dass ihr eine zweite CD beigelegt wurde, auf der man neben verschiedenen Live-Aufnahmen aus den Jahren 2010 – 2018 noch den Studio-Longtrack (über 20 Minuten) „The Life Not Taken (2020 Recording)“ und „Technicolour Afterlife (2020 Recording)“ findet, womit endgültig das Konzept-Kapitel dieses Albums beendet wird, denn beide waren bereits als Eröffnung- und Schluss-Track gedacht, konnten aber 2009 noch nicht realisiert werden, da sie nicht auf eine CD gepasst hätten. Nun ist alles komplett – und richtig gut gelungen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2103x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • CD 1 – 230503 (2020 24-bit stereo remix) (69:40):
  • The Deepest Wound
  • Leaving Here Tonight
  • Breaking Water
  • Waterfall
  • Anonymity
  • The Bond Of Mutual Distrust
  • The Doctor
  • Flying/Falling
  • The Collapse
  • Disinfected And Abused
  • CD 2 – 230503 (Unreleased studio tracks + Live performances) (75:02):
  • The Life Not Taken (2020 Recording)
  • * Old Pain, New Wounds
  • ** The Deepest Wound
  • *** Circular Roads With Straight Lines
  • **** Leaving Here Tonight
  • ***** Worlds Apart
  • ****** Breaking Water
  • Waterfall (Live, 2012)
  • Anonymity (Live, 2010)
  • The Bond Of Mutual Distrust (Live, 2012)
  • The Collapse (Live, 2012)
  • Disinfected And Abused (Live, 2018)
  • Technicolour Afterlife (2020 Recording)

Besetzung:

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