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Papir: VI (Review)

Artist:

Papir

Papir: VI
Album:

VI

Medium: CD/MC
Stil:

Psychedelic Rock

Label: Stickman / Soulfood
Spieldauer: 39:12
Erschienen: 17.05.2019
Website: -

Schon doof, wenn man bereits beim sechsten Album angekommen ist, bislang alle chronologisch nummeriert hat und nur vier Stücke zu bieten hat, bei deren Aufzählung man dann gar nicht erst bis zum Titel der Platte gelangt … aber Spaß beiseite, auch wenn PAPIRs Einfallslosigkeit in Sachen Benennung von Liedern und Veröffentlichungen nichts Neues darstellt, hat sich die Gruppe auch 2019 eine Frische und Neugierde bewahrt, die weiterhin für ihren Sound einnimmt.

Anders ist diesmal nur, dass die Band die Produktion ohne Hilfe Außenstehender abgewickelt hat; das heißt, sowohl die Aufnahmen als auch das Abmischen und Mastern, ja selbst das Artwork unterstanden der eigenen Verantwortung der Mitglieder. Das Ergebnis kann sich hören bzw. sehen lassen, gleichwohl "VI" keine Überraschungen bietet, sondern jenen PAPIR-typischen, recht farbenfrohen Instrumental-Prog, der sich aus vielen stilistischen Töpfen speist.

'I' durchläuft innerhalb von fast genau zehn Minuten einen Wandel von Minimal-Psych durch üppig bewachsene Orgel--Täler zu einem vergessenen Eingeborenenstamm im Dschungeldickicht, wo die Band ihre Rhythmusgruppe gegen einen besonders nervösen Drummer und Bassisten auszutauschen scheint - doch am Ende sind es wieder die alten PAPIR, die mit eng verzahnten Gitarrenlinien und hintergründigem Geflöte viel aussagen, ohne nur ein Wort zu äußern.

'II' ist nach dieser Abenteuerreise relativ geradliniger Space Rock, typischerweise monoton und von einem hingebungsvollen Gitarren-Freakout gekrönt, bevor 'III" mit einem schillernden Melodie-Motiv, das um sich selbst kreist, ganz knapp am Psychedelic-Pop-Nirwana vorbeischrammen. Diese Leichtigkeit ist jedoch nur ein Vorspiel zum elfminütigen Magnum Opus am Ende.

In "IV" kulminieren nämlich nahezu alle Stilelemente, mit denen PAPIR von jeher jonglieren, und zwar auf denkbar mitreißendste Weise. Die Dänen machen Earthship mit diesem Monster-Jam nicht nur Konkurrenz, sondern wissen im Gegensatz zu den Amerikanern auch, wann das Verschwenderische nicht mehr der Musik selbst dient und stattdessen an purem Narzissmus grenzt. Besser geht's nicht.

FAZIT: Für "VI" weder die Produktion noch sonst irgendetwas dem Zufall zu überlassen hat sich im Fall von PAPIR ausgezahlt. Es ist das bisher vielfältigste, und packendste Album, strahlt aber dennoch untrügliche Ruhe aus und wirkt bei aller Buntheit sehr, sehr rund. Kurzgesagt: eine Psych-Prog-Meisterleistung.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4126x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • I
  • II
  • III
  • IV

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • V (2017) - 12/15 Punkten
  • VI (2019) - 13/15 Punkten
  • 7 (2022) - 8/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Thoralf Koß [musikreviews.de]
gepostet am: 13.05.2019

User-Wertung:
13 Punkte

Auch auf „VI“ bleibt sich das dänische Trio aus Kopenhagen treu und verleiht seinem Album und den vier Stücken darauf nicht nur römische Nummerierungen, sondern setzt genau dort an, wo es auf „V“ endete: psychedelisch-atmosphärische Sounds, klangvoll verarbeitet in vier Longtracks, die immer wieder von der Gitarre vorangetrieben werden und sich jam-verspielt bis in die ehrwürdigen Höhen des Krautrock-Kosmos erheben.
Da kann ich meinem Kollegen Schiffmann nur zustimmen: Ein echter Hochgenuss!
Andreas
gepostet am: 12.06.2020

Jau, Thoralf :D
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