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The Intersphere: The Grand Delusion (Review)

Artist:

The Intersphere

The Intersphere: The Grand Delusion
Album:

The Grand Delusion

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Alternative Rock / Prog

Label: Long Branch / SPV
Spieldauer: 51:58
Erschienen: 30.11.2018
Website: [Link]

"Leben kommt von vorn", sang Herbert Grönemeyer, und der Titel des Songs, der diese Zeile enthält, passt zufälligerweise gerade trefflich zu THE INTERSPHERE: 'Bleibt alles anders' …

Ein halbes Jahrzehnt der Funkstille ist ins Land gezogen, unterbrochen von Tourneen und Einzelgigs bei Festivals wie Euroblast oder Gloomaar, nicht zu vergessen Irrungen und Wirrungen im privaten Umfeld der Mitglieder, die nun betonen, ihr füntes Album sei persönlicher denn je - als habe die Band ihre Musik nicht sowieso seit je als Herzenssache begriffen und dies ausnahmslos immer beweisen, sei es mit klaglosen Performances oder ihren Studioarbeiten.

Sei's drum, falls man "The Grand Delusion" als Wiederauferstehung verstehen möchte, ist die Scheibe ein Comeback nach Maß. THE INTERSPHERE beziehen sich im Zusammenhang mit ihren aktuellen Texten auf den Autor und Denker Paul Watzlawick (u.a. "Anleitung zum Unglücklichsein"), dessen Infragestellung der Wirklichkeit im Informationszeitalter über die Jahre hin brennend aktuell geworden ist, und erörtern moderne Sachzwänge, die Unterwerfung des Menschen rigiden, oft selbst geschaffenen Strukturen gegenüber oder auch den zweifelhaften Charakter von Konzepten wie Ordnung und Vernunft. Die Musik dazu? Einmal mehr eine unnachahmliche Mischung aus kraftvollem Indie Rock (höre das stakkatohafte 'Mind Over Matter' oder 'New Maxim') und positiv lehrerhaftem Prog.

Den Mannheimern aufgrund des Konzepts hinter "The Grand Delusion" Verdrossenheit zu unterstellen wäre ein Irrtum, denn die Scheibe spendet von Anfang an Zuversicht. Die kompakten Tracks wurden live ohne Netz und doppelten Boden bzw. ohne wesentliche Overdubs eingespielt (vermutlich vor allem fürs symphonische 'Man On The Moon'), was sicherlich zu der Direktheit beigetragen hat, die sie vermitteln. Paradoxerweise wirken die Arrangements teils aufwändiger, was an der generell aufbegehrenden Stimmung liegen mag. Was damit gemeint ist, wird ersichtlich, wenn man etwa die Single 'Secret Place' hört, ein Fanal gegen trockene Nüchternheit bzw. eine Ode an das Schöpferische und Irrationale im Menschen.

Solche Schwelgereien wechseln sich mit im besten Sinn poppigen Alternativen Rockern wie 'Overflow' oder dem für THE INTERSPHERE überraschend schnellen Titelstück ab. Anders als auf dem Vorgänger "Relations in the Unseen" experimentierte das Quartett diesmal mit Gitarrenstimmungen und mehr Effektpedalen, doch wie bei allem, was es tut, steht am Ende ein Ergebnis, das ausgesprochen zwanglos wirkt - selbst jenes wieder einmal sagenhaft ausgefuchste Schlagzeugspiel.

FAZIT: THE INTERSPHEREs fünftes Album ist wie fast zu erwarten der neue Maßstab für punkig proggigen Alternative Rock. Die Band erfindet sich nicht neu, sondern hat gerade ihre bisher besten Songs geschrieben und spielt sich immer noch Haken schlagend in die Herzen bitte möglichst vieler neuer Fans.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3805x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Think Twice
  • Mind Over Matter
  • Man On The Moon
  • Overflow
  • Secret Place
  • Antitype
  • Smoke Screen
  • The Grand Delusion
  • New Maxim
  • Linger
  • You Feel Better When I Feel Bad
  • Shipwreck

Besetzung:

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